Wer einmal mit zwei Bildschirmen am PC gearbeitet hat, der wird das nie wieder missen wollen. Und es macht süchtig: auch "Hobby-Schreibtische" mit drei Bildschirmen sind zunehmend angesagt. Warum auch nicht? Die Preise für akzeptable LCD-Displays sind schon lange im Keller.
Spätestens mit dem dritten Schirm kommt allerdings das Problem: typische normale Grafikkarten können nur bis zu zwei Bildschirme ansteuern. Ab dem dritten Display braucht es eine zweite Grafikarte - so man nicht auf irgendeine "USB-Splitter"-Lösung ausweichen will, die keine so gute Leistung bringt. Für Multi-Display-Freaks hat AMD jetzt eine neue Powerlösung vorgestellt: ATI Eyeinfinity.
Mit dieser Technik lassen sich an einem einzigen PC bis zu 24 Bildschirme betreiben. Ingesamt ist laut AMD eine Gesamtauflösung von 7.680 x 3.200 Bildpunkten möglich, also 24.6 Megapixel.Um das "Zusammenwursteln" mehrere Displays kümmert sich bei Eyeinfinity der Grafikkarten-Treiber. Anwendungen glauben also einfach, es mit "einem" Bildschirm mit extrem hoher Auflösung zu tun zu haben.
Die Sache funktioniert also mit beliebigen Anwendungen, egal ob 3D-Spiel, Videowiedergabe oder was immer. Praktischweise lassen sich alle Bildschirme nach Lust und Laune positionieren. AMD betont, dass Eyeinfinity auch mit untypischen "Seitenverhältnis"-Formaten funktioniert, also wenn beispielsweise drei Displays verschaltet werden. Konkrete technische Leistungsmerkmale lässt AMD noch nicht durchsickern, aber zumindest ein paar Details.
Voraussetzung für Eyeinfinity werden kommende neue ATI-Grafikkarten mit DirectX 11 und Display-Port Videoausgängen sein. Pro Karte lassen sich per Display-Port bis zu sechs Bildschirme anschließen. Für das Maximum von 24 Monitoren wird es voraussichtlich also vier Grafikkarten im Rechner brauchen.
Auf Youtube gibt es von AMD inzwischen ein Demo-Video zur Eyeinfinity-Technologie:
Eine offizielle Beschreibung von AMD ist hier zu finden: ATI Eyefinity.
Michael Nickles meint: Technisch interessant, praktisch wird das gewiss kitzlig. Wer ein Spiel mit zigfacher Full-HD-Auflösung ruckelfrei zum Laufen kriegen will, der wird schon immense CPU- und Grafikkarten-Power brauchen. Aber die Preise purzeln bekanntlich schnell.
Was mich am AMD-Demovideo stört, sind die bereiten Ränder der Displays. Ob die Sache im Fall von Spielen überhaupt "cool" ist, bezweifle ich aktuell. Brauchbare Full HD Beamer gibt es bereits für rund 1.000 Euro und Spiele kommen damit auf absehbare Zeit mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten sicherlich ausreichend gut rüber.