Mit zwei Jahren Verspätung kommt Amazons Ebook-Reader Kindle jetzt auch in Deutschland auf den Markt. Käufer des Readers werden sich allerdings wohl erstmal mit englischsprachigen Büchern begnügen müssen, gut 250.000 Titel will Amazon international anbieten.
Die Vorbestellung des Kindle ist ab sofort möglich, bereits in rund 10 Tagen sollen die ersten Geräte ausgeliefert werden. Das "internationale" Modell kostet 279 US-Dollar (ca 189 Euro). Kurioserweise kann der Kindle nur im US-Shop von Amazon bestellt werden und wird auch nur aus den USA versendet. Der Spiegel hat in einem Bericht nachgerechnet, dass der Kindle deutlich teurer kommt als 189 Euro.
Zum angegebenen Verkaufspreis in US-Dollar kommen noch rund 23 Euro Versandkostenpauschale und rund 39 Euro "Import-Gebühren" hinzu. Außerdem fallen noch 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer an. Konkret macht das dann also einen Gesamtpreis von gut 300 Euro.
Michael Nickles meint: Zur Frankfurter Buchmesse wird es sicherlich zig Ankündigungen neuer Ebook-Reader geben. Bereits Anfang September hat Asus angekündigt, die EBook-Reader-Szene mit einer aggressiven Preisschlacht ordentlich aufzumischen.
Gerade mal 100 Euro soll ein "Lowcost-Reader" kosten, der eventuell bereits zum Jahresende in den Handel kommt. 300 Euro für den "Nur-zu-Amazon"-kompatiblen Kindle sind ein harter Brocken. Der große Vorteil beim Kindle ist halt seine "UMTS-Fähigkeit", also Bücher und Zeitungen überall drahtlos kaufen können.
Für "Tageszeitungen", die ihre Blätter als "Ebooks" im Abonnement verkaufen wollen, ist das eine interessante Sache. Das Konzept kann sich auch allerdings als enormer Denkfehler herausstellen. "Ebooks" sind im Vergleich zum Internet nicht gerade interaktiv.
Mal ernsthaft: bevor ich mir eine Zeitung auf einen schwarzweiß-Ebook-Reader runterlade, nehm ich lieber gleich ein Smartphone und Besuche die Zeitung direkt im Internet.