Es herrscht wieder mal Goldgräberstimmung beim URL-Handel. Bislang mussten Web-Adressen in Deutschland mindesten drei Zeichen lang sein. Ab 23. Oktober lässt die Registrierungsstelle Denic auch Domain-Namen mit weniger als drei Zeichen zu - Adressen wie a.de, 1.de oder ab.de sind dann erlaubt (siehe offzielle Pressemitteilung von Denic).
Generell soll die Registrierung für kurze URLs erst am 23. Oktober morgens um 9 Uhr möglich sein. URLs mit wenigen Zeichen kann man sich leicht merken und entsprechend viele Leute sind daran interessiert welche zu ergattern. Um eine halbwegs "faire" Verteilung zu gewährleisten, hat die Registrierungsstelle Denic Regeln aufgestellt.
Pro Minute dürfen Internet-Provider nur höchstens vier Registrierungen einschicken, wer den Zuschlag kriegt, wird präzise per Zeitprotokollierung ermittelt. Selbsterklärend sind kurze URLs viel Geld wert. Wer jetzt grübelt. welche Domains er sich kaufen sollte, hat vermutlich allerdings bereits Pech.
Große Insider-Unternehmen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere Chance, die kostbaren URLs zu ergattern. Die Klasse ordentlich klingeln hört ganz offensichtlich bereits Sedo, die weltweit führende Domain-Handelsplattform. Dort werden Domains mit ein bis zwei Zeichen bereits jetzt versteigert.
Mit versteigern meint Sedo, das man sich das Recht auf einen Domain-Namen sichern kann, ihn aber nur dann tatsächlich kriegt, wenn Sedo es gelingt, sich diese URL zu ergattern. Schafft Sedo es nicht, eine ersteigerte URL direkt zu kriegen, dann versuchen sie, die URL vom Besitzer zum erreichten Höchstgebot zu erwerben.
So wie es aussieht, hat Sedo eine sehr lange Liste aller erdenklichen "2 Zeichen"-URLs generiert, die aktuell versteigert werden. Und es wird auch schon heftig geboten. Die Domain "pc.de" hat aktuell bereits 32 Bieter und ein Höchstgebot von 36.000 Euro. Um die Domain "tv.de" prügeln sich bereits 43 Bieter, Höchstgebot ebenfalls 36.000 Euro. Vergleichsweise "billig" ist aktuell "a.de" noch zu haben: 3.400 Euro.
Wer es schafft, sich eine der neuen kurzen URLs zu ergattern, hat also gewiss gute Chance auf ein ordentliches Taschengeld. Die Chancen, als Privatmensch so eine URL zu kriegen, gehen natürlich gegen Null.