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News: Schrumpfende Werbeeinnahmen

Private TV-Sender bald kostenpflichtig?

Michael Nickles / 52 Antworten / Flachansicht Nickles

Die durch Gebühren finanzierten öffentlichrechtlichen TV-Sender jammern alle Weile, dass durch Gebühren nicht genug Kohle reinkommt. Da "mehr Werbung" aber nicht offiziell möglich ist, wird sie immer aggressiver durch "Sponsoring" reingemogelt.

Das wird zwar schon eine ganze Weile heftig kritisiert, aber ARD und ZDF wollen dennoch am Sponsoring festhalten. Im August 2008 ließen ARD und ZDF gar eine Studie durchführen um sich zu verteidigen. Die Studie kam zum Schluss, dass 80 Prozent der befragten Zuschauer das Sponsoring nicht stört.

Ein ausführlicher Bericht dazu findet sich unter anderem auf medienhandbuch.de. Gebühren reichen also nicht aus, es muss auch mehr Werbung dazu. In einer ganz anderen Klemme stecken die Privatsender, die keine Gebühren kassieren und nur von Werbung leben.

Das scheint allerdings nicht mehr genug Kohle in die Kassen zu spülen, neue Geschäftsmodelle müssen her. Drum hat der Satellitenbetreiber Astra den Privat-TV-Sender einen Mechanismus gebastelt, der es ihnen ermöglicht, für ihre neuen HD-Sender Abo-Gebühren zu kassieren. Das Komplettpaket mit RTL, Sat1, Pro7, Kabel und Vox wird 50 Euro pro Jahr kosten (siehe Werbe-TV Sender wollen 50 Euro pro Jahr).

Die Sendergruppe Pro7/Sat1 will sich anscheinend allerdings nicht alleine auf das HDTV-Kassiermodell verlassen. Der Medienkonzern teilte heute mit, dass er sich künftig nicht mehr alleine auf Werbeeinnahmen verlassen will. Drum wird gerade dran konzipiert, Sender wie Pro7, Sat1 und Kabel1 per Abo-Modell kostenpflichtig zu machen.

Laut Bericht des Handelsblatt will der TV-Konzern bis spätestens 2014 mindestens 30 Prozent seiner Einnahmen abseits von Werbung erzielen.

Michael Nickles: Dass manche Menschen bereit sind, für HDTV-Sender zu blechen, kann ich mir ja noch vorstellen. Aber ob das auch beim "normalen TV" funktioniert bezweifle ich mal.

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juhu, chaostage freu babbage
Alles quatsch chrissv2
Olaf19 chrissv2 „Das hatte ich oben auch schon geschrieben, allerdings interessiert das hier...“
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So ist das, wenn Diskussionen hier erst einmal eine gewisse Eigendynamik entfaltet haben, dann sind sie einfach nicht mehr zu stoppen :-D

Die "Gegendarstellungen" in euren Links lassen das Thema zwar in einem ganz anderen Licht erscheinen - aber beim 2. Nachdenken frage ich mich, ob es wirklich so viel Unterschied macht.

Die Sat1-Gruppe will also ihr Free-TV weiterlaufen lassen und *zusätzlich* kostenpflichtige Angebote auf den Markt werfen. Okay, nur frage ich mich, ob sie die Inhalte dafür einfach "von null aus dem Boden stampfen" wollen? Dann würde es in der Tat schwerfallen, zahlungswillige Kunden zu finden.

Mein Tipp: Die populärsten Quotenbringer werden auf die neuen Pay-Programme ausgelagert und im Free-TV verbleibt der "Rest vom Schützenfest" - das wäre die einfachste Lösung. Ich weiß jedenfalls nicht, wie die sonst an Content herankommen wollen, den die Zuschauer als "bezahlwürdig" erachten.

Allerdings könnte ein solches Vorgehen die Einschaltquoten im Free-TV erheblich drücken - und somit auch die Werbepreise...

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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