Fernsehen, Smart-TV, Mediacenter, Streaming-Dienste 7.414 Themen, 36.746 Beiträge

News: Reform statt Abzocke gefordert

Piratenpartei kämpft gegen geplante GEZ-Optimierung

Michael Nickles / 25 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Plan für eine baldige Optimierung der GEZ-Abzocke (siehe Bald volle GEZ-Gebühr für PCs und Handys?) wird zunehmend kritisiert. Vor wenigen Tagen hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in einer Pressemitteilung veröffentlicht, dass man das neue geplante GEZ-Gebührenmodell als "künstlichen Wachstumshemmer für die gesamte Internetbranche in Deutschland" betrachte (siehe Neuplanung der GEZ-Gebühr soll mobiles Internet bremsen).

Jetzt hat auch die Piratenpartei sich in einer Pressemitteilung konsequent gegen die geplante Änderungen der Rundfunkgebührenerhebung ausgesprochen.

Statement der Piraten: "Das Internet ist für viele Nutzer ein unverzichtbares Medium geworden. Es sollte daher ohne Hürden für jeden Interessierten zur Verfügung stehen.".

Auch sei die universelle GEZ-Gebühr für Internet PCs und Handys nicht vertretbar, das die öffentlich-rechtlichen Internetangebote nur einen minimalen Bruchteil der gesamten verfügbaren Informationen des Internets darstellen. Völlig inakzeptabel ist für die Piraten auch die geplante Umkehr der Nachweispflicht. Dadurch wird allen Haushalten, die bislang keine GEZ-Gebühren zahlen einfach unterstellt, dass sie im Besitz eines Rundfunk-empfangstauglichen Geräts sind.

Nico Kern, Rechtsanwalt und Spitzenkandidat der Piratenpartei bei der kommenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen: "Diese Umkehrung der Beweislast stellt eine Veränderung von Rechtsprinzipien dar. Sie kann unmöglich akzeptiert werden. Dass die Beweislast beim Klagenden liegt, ist ein wichtiges Grundprinzip, das nicht aufgegeben werden darf."

Aus Sicht der Piratenpartei ist Deutschland noch Lichtjahre von einer flächendeckenden Versorgung mit schnellen Breitbandinternetzugängen entfernt. Vielerorts wird noch mit Modems gesurft, die gerade mal eine Geschwindigkeit von 56 Kbit/s ermöglichen - "TV-Empfang" ist damit witzlos.

Somit sollen viele Bürger zum Zahlen für öffentlich-rechtliche Internet-Inhalte gezwungen werden, die sie gar nicht brauchbar nutzen können. Immerhin: in der ARD/ZDF-Mediathek lässt sich bei der Streaming-Geschwindigkeit auch "Modem" einstellen - was dabei rauskommt ist allerdings weit von erträglicher Qualität entfernt.

Die Piratenpartei fordert eine grundlegende Reform des momentan angewendeten Gebührenmodells statt einer ungerechtfertigten Erhöhung und Ausweitung der Beitragspflicht.

bei Antwort benachrichtigen
Affe auf Toast Olaf19 „Klar könnte Shell uns den Sprit kostenfrei abgeben - wenn jeder Autofahrer...“
Optionen

Sorry, der Bezinvergleich hinkt, hab ich nich drann gedacht ;)
Auch wenn es interessant is... "Kostenfrei" abgeben... wenn jeder dafür zahlt... Hö? Das is wie "Für nur 19 € im Monat kostenlos telefonieren"... hö???

Gut, zurück zum Thema:

Zu der Zeit als ich noch "klassische" Rundfunkgeräte bereitgehalten hab... also als minderjähriger Schüler... da hab ich die ÖR schon nich wirklich genutzt... das wäre heute nicht anders. Deren Programm interessiert mich schlicht und einfach nich. Nachrichten bekomm ich auch in Printform oder im Netz.

DAS ist in meinen Augen das Problem. Ich will irgendwelche Privatsender sehen, und muss aber für ganz andere Sender, die mich einen feuchten interessieren bezahlen...
Und selbst wenn ich eben keine solche Geräte hab, sondern nur "neuartige" Rundfunkgeräte... wohlbemerkt angemeldet... dann rücken die mir ständig auf die Pelle, "ob ich sicher wäre, dass ich nich irgendwo ein Radio hab... am Arbeitsplatz zB". Da fand ich hier einen Kommentar sehr schön. An der Arbeit arbeite ich... da hör ich kein Radio... Radios sind bei uns verboten.

Da wir PCs und deren Zubehör vertreiben haben wir natürlich auch da immer wieder Spaß mit den Herren...

bei Antwort benachrichtigen
GEZ Olaf19