Der Internet-Telefonieanbieter Skype will künftig Videokonferenzen mit bis zu 1280 x 720 Bildpunkten ermöglichen, bei ruckelfreien 30 Bildern pro Sekunde. Die Systemvoraussetzungen sind laut Mitteilung von Skype dabei relativ gering - zumindest auf ersten Blick. Bei der PC-Leistung wird lediglich eine Kiste mit mindestens 1,8 GHz Dualcore Prozessorleistung gefordert.
Basis ist dann eine "schnelle" Internetverbindung mit mindestens 1 MBit/s Downloadgeschwindigkeit, was heute keine Besonderheit mehr ist. Problematisch wird es bei der Upload-Geschwindigkeit, die ebenfalls mindestens 1 MBit/s betragen muss. In diesem Punkt sind die meisten DSL-Anbieter noch geizig, bei Kabel-Internet ist 1-2 MBit/s Upload indessen schon länger üblich. Arg kitzlig wird es bei der Webcam.
Es reicht nicht aus, eine beliebige Webcam mit hoher Auflösung wie 1280 x 720 Pixel zu haben. Es werden spezielle neue HD-Webcams gefordert. Und zwar solche, die einen eigenen "Prozessor" drinnen haben, der Videos ins H.264 Videoformat komprimiert. Theoretisch kann das auch ein PC-Prozessor. Praktisch kommen aktuelle durchschnittliche CPUs bei Echtzeit-H.264-Encoding allerdings schnell an ihre Leistungsgrenze.
Im Fall einer HD-Webcam, die das selbst erledigt, besteht kein Risiko, dass die PC-Rechenleistung nicht ausreicht. Welche Webcam-Modelle geeignet sind und was sie kosten wird sich demnächst herausstellen. Immerhin gibt es bereits die neue Skype Beta-Version 4.2, die das HD-Zeugs unterstützt.
Aktuell funktioniert HD allerdings nur mit der Windows-Version, Linux- und Mac-Anwender sind erst mal nicht dabei. Abgesehen von der PC-Ecke hat Skype auch Fernseher mit eingebautem Skype-HD-Videoconferencing angekündigt. Bereits auf der CES sollen erste Modelle von LG und Panasconic kommen.
Michael Nickles meint: Tolle "zeitgemäße" Sache - aus meiner Sicht aktuell aber noch nicht reif für den Massenmarkt. Mir würde es schon reichen, wenn Webcam-Videos ruckelfrei ZUVERLÄSSSIG mit 640x480 in normaler MPEG4-Komprimierung funzen - mit einer ganz normalen Webcam.
Dann reichen seit Jahren eigentlich bereits normale Webcams aus. Die Methoden aus dem Projekt 2006/2007 für Live-Video-Streaming sind übrigens immer noch gültig - ich hab das damals mit 576 KBit/s Upload-Bandbreite und einem alten PAL-Röhrenfernseher gemacht.
Nachzulesen hier: Projekt: Fahr zur Hölle Liebling.