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News: 31,2 Millionen Versuchskaninchen

Sammelklage gegen Google

Michael Nickles / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Für das Datenschutz-Chaos bei Einführung seines neuen sozialen Netzwerks Buzz, hat Google bereits gehörig Ohrfeigen einstecken müssen (siehe Google Buzz Fiasko weitet sich aus). Und jetzt kommt auch noch Eva Hibnick aus Florida hinzu.

Die hat laut Bericht von SFGate jetzt eine Sammelklage gegen Google gestartet. USA-typisch geht das natürlich mit Schadensersatzforderungen einher. Kern der Klage ist erwartungsgemäß der Vorwurf, dass Google erheblich gehen Datenschutzgesetze verstoßen habe.

Hinzu kommt, dass Google wohl 31,2 Millionen GMail-Nutzer ungefragt zu Versuchskaninchen gemacht hat. Datenschützer haben in der Sache längst beanstandet, dass die Buzz-Dienste nicht auf Anwenderwunsch (Opt in) hin aktiviert wurden, sondern vollautomatisch.

Weiterer kritischer Punkt dabei: Gmail-Nutzer haben sich bei diesem Dienst eigentlich zwecks Email-Abwicklung angemeldet und nicht, um an einem "sozialen Netzwerk" teilzunehmen. Google hat zur Sammelklage bislang nicht Stellung bezogen.

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Olaf19 Synthetic_codes „ja aber worum es mir eigentlich geht ist die tatsache, dass google immer das...“
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Denn wenn man mal drüber nachdenkt, dann speichert jeder daten/sammelt nutzerprofile, wahrscheinlich sogar Mike hier.

Da ich Mike privat kenne, kann ich dir verraten - er verdient mit ganz anderen Dingen seinen Unterhalt als mit dem Sammeln und Weitervertickern von irgendwelchen Benutzerdaten.

Dass Google so groß und mächtig geworden ist hingegen hängt ausschließlich damit zusammen - womit sonst hätten sie so viel verdienen können? Ich finde es nicht verkehrt, dass man einem solchen Unternehmen auch einmal kritisch auf die Finger guckt. Das heißt ja noch nicht, dass Google die einzigen sind, die Daten sammeln und auswerten. Payback z.B. steht ja auch regelmäßig in der Kritik. Nur - Google scheint (momentan?) der Weltgrößte in dieser Disziplin zu sein.

a) Selbst Google als Hauptquelle für informationen [...] nutzen

Man muss aber unterscheiden zwischen Informationen, die via Internet allgemein, ständig und für jedermann verfügbar sind und von der Google-Suchmaschine lediglich aus den Weiten des WWW durch geeignete Suchbegriffe herausgefiltert werden, und dem unerwünschten Erstellen von Profilen, die nach einer Verkettung ungünstiger Umstände möglicherweise personalisiert werden können. Also nicht anhand meiner IP-Adresse - das wäre zu einfach um wahr zu sein - sondern vielleicht dann, wenn ich bei der Nutzung eines Googledienstes bei irgendeiner Gelegenheit meine realen Adressdaten eingebe, und sei es nur, dass ich das WWW durchforste um zu überprüfen, ob es irgendwelche unerwünschten Infos über meine Person dort gibt.

AGB und Datenschutzbestimmungen: Sorry, aber das interessiert mich nicht. Wer garantiert mir denn, dass sich Google daran hält? Diese ganze Datensammelei geschieht doch im Verborgenen. Und wenn ich die Google-Suchmaschine oder Maps benutze (die einzigen für mich interessanten Google-Angebote), bin ich noch kein Vertragspartner von Google, insofern hat es wenig Sinn, deren AGB zu lesen. Dann müsste ich ja konsequenterweise jedes Mal zuerst die AGBs des Herausgeber irgendeiner Website lesen, bevor ich diese besuchen kann.

Abgesehen von all dem... warum macht dich dieses Thema regelmäßig so aggressiv? Warum sollte ein gesundes Misstrauen gegenüber dem weltgrößten Datensammler und -Auswerter nicht angebracht sein?

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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Mal andersherum schuerhaken