Allgemeines 21.916 Themen, 147.232 Beiträge

News: "Preisparität"

Amazon zwingt Händler zu "fairen" Preisen

Michael Nickles / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Amazons Geschäftsmodell ist genial. Händler können ihre Produkte bei Amazon verkaufen und Amazon kassiert dabei natürlich immer mit. Eine beliebte Händler-Masche ist es daher, Produkte auf Amazon zu etwas höherem Preis anzubieten, als im eigenen Online-Shop.

Die "Schummler" sind damit auf Amazon präsent, können aber drauf hoffen, dass Kunden dann lieber direkt bei ihnen kaufen und die Amazon-Gebühr dadurch eingespart wird. Um weiterhin mitzukassieren, hat Amazon deshalb seine Teilnahmebedingungen für Händler geändert. Das ganze wird als Preispartität beschrieben.

Bereits ab 31. März sind Händler gezwungen, auf Amazon einen günstigeren oder gleichen Preis wie in ihrem eigenen Online-Shop zu offerieren. Die Preisparität bietet aus Sicht Amazons für Kunden und Händler gleichermaßen Vorteile. Für Kunden, weil der Preis eines der wichtigsten Entscheidungskriterien beim Kauf ist.

Und sie sollen halt drauf vertrauen können, dass sie beim Shoppen auf Amazon den besten Preis kriegen. Preisparität soll also das Vertrauen von Käufern in Amazon stärken. Und das soll natürlich auch den Wert von Amazon für Händer erhöhen. Mit Online-Shops meint Amazon konkret "nicht ladengeschäftgebundene Vertriebskanäle".

Auch im Fall verbundener Unternehmen müssen Händler also für gleiche Preise sorgen, lediglich in "normalen" Läden bleibt ihnen Freiheit bei der Preisgestaltung. Händler haben noch eine Gnadenfrist bis 1. Mai, nötige Änderungen zum Einhalt der neuen Bedingung durchzuführen. Händler die bis dahin nicht mitmachen, fliegen raus.

Zumindest lässt der entsprechende Hinweis in Amazons neuen Richtlinien kaum Interpretations-Spielraum:

"Verkäufer, die nicht bereit sind, Preisparität zu bieten, sollten ihre Angebote entfernen, da Verkäufer, die unsere Geschäftsbedingungen nicht einhalten, das Recht auf Amazon.de zu verkaufen verlieren werden."

Michael Nickles meint: Irgendwo natürlich verständlich. Warum sollte Amazon Händlern einen Marktplatz anbieten, wenn sie selbst nichts daran verdienen? Für Diskussionen wird die Sache garantiert sorgen.

Denn eigentlich haben Händler ja das Recht zur freien Preisgestaltung (von Dingen wie "Buchpreisbindung" mal abgesehen).

bei Antwort benachrichtigen
Andreas42 Olaf19 „ Interessanter Punkt... das war mir auch schon aufgefallen, dass eine CD immer 3...“
Optionen

Hi!

Die Beschränkung des Versands kenne ich von Amazon bei Bestellungen in USA oder GB. Ich denke, das wird auch bei Amazon.de so sein. Die Amazonhilfe schreibt das dazu (aus Sicht des Käufers):

"Länder, in die Amazon.de-Marketplace-Artikel versandt werden

In welche Länder der Artikel versendet wird, hängt zum einen vom Verkäufer ab. Darüber hinaus können Marketplace-Artikel nur in Länder verschickt wird, für die die Zahlungsweise Amazon.de Marketplace möglich ist.

Übrigens: Versendet ein Verkäufer international, finden Sie bei den entsprechenden Angeboten unter "Alle Angebote" auf der Detailseite eines Artikels den Hinweis "Internationaler Versand verfügbar". Liefert ein Anbieter nur innerhalb Deutschlands, fehlt diese Anmerkung."

Und weil wir gerade bei Versandkosten sind: mir sind auch schon Marketplaceangebote begegnet, bei denen der Verkäufer keinen Versand genommen hat. Das waren aber jeweils Händler.
Offenbar gibt es da durchaus Variationsmöglichkeiten. Zugegeben: bei CD und Büchern ist mir das noch nicht bewusst begegnet (soweit ich mich erinnern kann), aber bei Elektroartikeln schon (z.B. habe ich mal einen UK-Steckdosenadapter für meine UK-Wii gekauft; der wurde ohne Versandkosten geliefert). Andere Händler nehmen dann bei Kleinzeug auch schonmal mehr als 3€ für den Versand.

Ah, der Adapter ist immer noch ein schönes Beispiel: http://www.amazon.de/gp/offer-listing/B000M99IO8
Man findet Angebote mit 0€ bis 4€ Versandkosten.

Bis dann
Andreas

Bitte bei der Ueberweisung im Betreff "Loeschen fuer Kohle" und den Beitrag angeben. Knausern hilft nicht!
bei Antwort benachrichtigen