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News: Klatsche für Dr. Kawashima

Gehirn-Jogging als Zeitverschwendung entlarvt

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" hat Nintendo für seine portable DS-Spielkonsole einen weltweiten Hit gelandet. Bereits 2008 wurden, so weit bekannt, über 20 Millionen Exemplare des Gehirn-Trainers verkauft.

Dabei ist Dr Kawashima keineswegs eine Nintendo-Erfindung, sondern ein real existierender japanischer Gehirnforscher: Ryūta Kawashima. Der hat unter anderem das Buch "Train Your Brain: 60 Days To A Better Brain" veröffentlicht, das Übungsaufgaben zum fit halten des Denkapparats liefert und aus dem dann auch das Nintendo-"Spiel" entstanden ist.

Wenig überraschend: der Wissenschaftler geht davon aus, dass sich die Leistung des menschlichen Gehirns durch regelmäßiges spezielles Training verbessern oder zumindest aufrechterhalten lässt. Wer täglich mit Nintendo DS beziehungsweise Dr. Kawashima trainiert, hat eventuell allerdings Pech gehabt.

Die BBC hat eine wissenschaftliche Untersuchung durchführen lassen, was computerunterstütztes Gehirn-Training bringt. Und so wie es aussieht, bringt es schlichtweg nichts. Nicht weniger als 11.430 Testpersonen nahmen an der sechswöchigen Studie teil.

Dafür wurde eine "Gehirn-Jogging-Software" verwendet, die von Wissenschaftlern des "Medical Research Council" und der "Alzheimer's Society" entwickelt wurde. Die Teilnehmer wurden gebeten die Training-Software täglich 10 Minuten lang zu nutzen. Die Tester wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe kriegte Software die dafür ausgerichtet war, ihre Denk- und Problemlösungs-Fähigkeiten zu trainieren.

Die zweite Gruppe kriegte "Minispiele", die das Kurzzeitgedächtnis beanspruchten. Die dritte Gruppe kriegte lediglich gewisse Aufträge, im Internet zu surfen, was keine speziellen "Gehirnregionen" besonders beansprucht. Festgestellt wurde zwar, dass die Spieler bei der "Gehirn-Jogging-Software" immer besser wurden, das aber nicht unbedingt zu einer generellen Leistungsverbesserung des Gehirns führt.

Zumindest kamen beim Vergleich der Tests vor dem Training und danach keine feststellbaren Unterschiede raus. Es ist also schnuppe, ob man sechs Wochenlang alle Weile "nur" im Internet surft oder mit einem Ding wie "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" rummacht.

Auch Nintendo hat gegenüber der BBC inzwischen eingeräumt, dass es für die Effizienz seiner Gehirn-Jogging-Spiele keinen wissenschaftlichen Beleg gibt. Es ist also zu befürchten, dass spezielles Gehirn-Jogging schlichtweg Zeitverschwendung ist.

Den kompletten Bericht gibts hier bei BBC: Brain training doesn't boost brain power, work suggests.

Heute Abend wird die BBC auch eine Sendung zur Sache ausstrahlen. Die kann anschließend auch im BBC-Internet-Mediaportal target=blank>Iplayer angeguckt werden.

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Xdata Michael Nickles „Gehirn-Jogging als Zeitverschwendung entlarvt“
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Das Lösen von Problemen die für den oder die betreffende(n) interessant sind, also in denen sie oder er etwas Sinnvolles sieht,
können wohl schon gut für das Hirn sein.

Dümmliche Zahlenfolgentests (wie gerne von Psychologen genommen) oder anderes banales Zeug ohne Tiefe und sinnreichen Inhalt ist eher abträglich.

Klar kann man sein Gehirn mit sinnvollen Inhalten trainieren oder gar erfreuen.
Ein Mathematiker hat die Unsitte alles wissen zu müssen wohl mal etwa so kommentiert:
"Studenten sind keine Container für Wissensmüll"

Sehr gut fand ich auch Tegtmeier:
"was man nicht selber weiß - das muß man sich erklären.."

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