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News: Torrent auf Piratebay

10 Jahre Tagesschau in 132 MByte gequetscht

Michael Nickles / 21 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit Siegeszug des Internet haben auch die öffentlich rechtlichen Sender ihre Online-Angebote kontinuierlich ausgebaut. Das sorgte seitens Verleger für Zoff. Die kritisierten, dass die öffentlich rechtlichen Sender ihre Internet-Aktivität durch Rundfunkgebühren finanzieren und dadurch privaten Verlegern gegenüber Vorteile haben.

Die müssen für die Herstellung ihrer Internet-Inhalte schließlich selbst blechen. Ergebnis der langwierigen Streiterei war schließlich der neue Rundfunkstaatsvertrag, durch den die Online-Aktivitäten der öffentlich rechtlichen Sender enorm eingeschränkt werden.

Das geht so weit, dass die sogar bereits eingestellte Inhalte nachträglich entsorgen müssen (siehe Öffentlich rechtliche Sender schrumpfen ihr Internetangebot). Der Zwangsentrümplung fallen auch Dinge wie beispielsweise das Internet-Archiv der Tagesschau zum Opfer.

Zumindest fast: irgendwer hat das komplette Archiv der Tagesschau von 1999 bis 2010 vor dessen Entfernung abgesaugt und jetzt als Torrent-Datei bei Piratebay eingestellt.

Netzpolitik.org verweist diesbezüglich auf eine 132 MByte große Datei, in der alles drinnen steckt.

Michael Nickles meint: Jetzt wird natürlich heftig diskutiert, ob die Tagesschau-Torrent-Datei legal oder illegal ist. Grundsätzlich handelt es sich hier um urheberrechtlich geschütztes Material, das allerdings aus öffentlichen Geldern finanziert wurde. Lesenswert zur Sache ist auf jeden Fall der Blog-Beitrag der Tagesschau vom 20. Juli 2010.

Darin wird klargestellt, dass Meldungen der Tagesschau nach 12 Monaten "depubliziert" - also aus dem Netz genommen - werden. Die Beiträge verbleiben allerdings in einer Datenbank und können reaktiviert werden, sobald ein Ereignis dies rechtfertigt.

Außerdem macht Jörg Sadrozinski im Tagesschau-Blog klar, dass sämtliche veröffentlichten Inhalte im Internet natürlich an anderer Stelle weiterleben werden und verlinkt diesbezüglich auf wikileaks.org.

Gerätselt wird aktuell natürlich, wer das Tagesschau als Torrent veröffentlich hat. Es gibt bereits Gerüchte, dass das Zeug wohl kaum manuell abgesaugt wurde (also mit einem typischen Webseiten-Grabber) sondern direkt von den Tagesschau-Servern stammt.

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@jürgen triker
Olaf19 Michael Nickles „10 Jahre Tagesschau in 132 MByte gequetscht“
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Typisch: Jeder sieht die Dinge wieder so, wie sie ihm in den Kram passen.

Die [Verleger] kritisierten, dass die öffentlich rechtlichen Sender ihre Internet-Aktivität durch
Rundfunkgebühren finanzieren und dadurch privaten Verlegern gegenüber Vorteile haben.

Mit derselben Berechtigung könnte man sagen, die privaten Medien haben einen Wettbewerbsvorteil, weil sie Werbung schalten dürfen bis die Schwarte kracht. Ob die Rundfunkgebühren diesen Rückstand der ÖR wettmachen können, ist fraglich.

Wenn die ÖRA aus Kostengründen künftig nichts mehr oder nicht mehr so viel ins Netz stellten, hätte ich dafür Verständnis. Müssen sie dagegen aus rechtlichen Gründen das Zeug rauskloppen, finde ich es schlicht idiotisch. Wenn das Geld schon für die Web-Inhalte versenkt haben, ist es doch ein Jammer drum, wenn die dann nicht weiter genutzt werden können.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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