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News: Deutschland erwacht

Verbraucherzentrale kritisiert Google Streetview

Michael Nickles / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Nachdem Google angekündigt hat, die Streetview-Aufnahmen rund 20 großer deutscher Städte demnächst online zu stellen, wächst die Empörung. Kritisiert wird vor allem der Mechanismus, mit dem Google Betroffenen eine Möglichkeit zum Einspruch bietet.

Voraussichtlich ab Montag wird es eine Google-Seite geben, auf der man die Veröffentlichung seines Hauses/Grundstückes ablehnen kann. Das muss innerhalb einer recht kurzen Frist von 4 Wochen passieren - anderenfalls sind die Aufnahmen online. Auch danach will Google es allerdings zulassen, dass man seine Bilder entfernen lassen kann.

Das Problem: Google holt sich nicht vorher die Genehmigung, sondern tut es einfach und bietet nur die Möglichkeit zum Einspruch. Durch die Berichte in der Tagespresse kriegt das jetzt auch die Öffentlichkeit richtig mit und die Politiker praktizieren das, was sie am liebsten tun: reden statt handeln.

Eine klare Ansage gibt es jetzt vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Der appelliert bezüglich des Starts von Google Street View an die Politik, rasch klare Bedingungen für derartige Dienste zu schaffen. Bislang sind Google und Politik den Verbrauchern Erklärungen schuldig geblieben.

Der vzbv fordert unter anderem, dass ein Recht auf Widerspruch gesetzlich verankert werden muss, nicht eine Sache der Kulanz von Google sein darf. Kritisiert wird Googles Vorpreschen im Alleingang, ohne sich mit der Politik, den Daten- und Verbraucherschützern in Deutschland abgestimmt zu haben.

Dadurch nähre das Unternehmen die Befürchtungen, dass die kurze Frist zum Widerruf in der Sommerzeit nur eine Beruhigungspille ist, die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher am Ende jedoch vor vollendete Tatsachen gestellt würden.

Konkret fordert der Verband das diese Voraussetzungen erfüllt werden müssen, bevor Google mit seinen deutschen Streetview Inhalten loslegen darf:

1. Sicherzustellen, dass personenbezogene Daten wie Abbilder von Personen und KFZ-Kennzeichen unumstritten unkenntlich gemacht werden. Gesichter leicht zu verpixeln, wie dies etwa in Großbritannien praktiziert wird, sei nicht ausreichend.

2 Alle Widersprüche abzuarbeiten. Ein Widerspruch muss auch über die von Google genannte Vierwochenfrist hinaus möglich sein.

Von der Politk wird das gefordert:

1. Die Verankerung eines Widerspruchrechts. Dies ist nach geltender Rechtslage strittig.

2. Die gesetzliche Klarstellung, dass derjenige, der in Deutschland Daten erhebt, auch hiesiges Recht befolgen muss. Da Street View vom Google-Mutterkonzern mit Sitz in den USA betrieben wird, ist derzeit keineswegs sichergestellt, dass deutsche Verbraucher ihre Ansprüche überhaupt geltend machen können.

Michael Nickles meint: Dass Google mit seinen Karren in Deutschland nicht aus Spaß rumfährt, ist ja seit geraumer Zeit bekannt. Und zu welchem Zweck ebenfalls.

Es ist schon ein Jammer, dass der Verbraucherzentrale Bundesverband, erst "5 nach 12" loslegt. Google wird das alles nicht jucken und die Sache einfach durchziehen.

Ventox InvisibleBot „Google hat ein Geschäftsmodell, und das wollen sie gern ausweiten. In ein paar...“
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Google hat ein Geschäftsmodell, und das wollen sie gern ausweiten.

Das könnte aus einer Werbebroschüre von Google stammen. ;-)

In ein paar Jahren wird sich niemand mehr für ein Navi mit fest installierten Karten interessieren, sondern die werden live - und immer aktuell - aus dem Internet abgerufen. Inklusive der StreetView-Ansichten.

Und wir werden dann auch alle unsere Computerprogramme sowie Daten in der Wolke haben. ;-)
Nur die ewig Gestrigen wie ich nicht. ;-)
Ich habe ein Navigationsgerät mit allem verfügbaren Kartenmaterial der Europäischen Länder.
Deshalb bin ich weder auf eine kostenpflichtigen noch kostenlosen Datenverbindung zu irgendeinem Server angewiesen.
Natürlich habe ich dann, eher aus Kostengründen, nicht immer das aktuellste Material.
Allerdings bin ich im Gegensatz zu Papa Schnitzer sehr wohl in der Lage zu erkennen, was zu tun ist, wenn mein Navi meint, das es an der nächsten Kreuzung geradeaus geht, und dort zwischenzeitlich anstelle der Kreuzung ein Kreisverkehr gebaut wurde.

schließlich reden wir hier von öffentlich zugänglichem und sichtbaren Gebiet, was auch jeder Andere von der Straße aus sehen kann.

Falls es nicht gerade jemand für wichtig hält, gerade mein Wohnhaus ins Internet zu stellen, dann muss bisher jeder erst hierher fahren, um es zu sehen.
Was wäre eigentlich für dich von Nutzen, mein Wohnhaus zu sehen?
Was würde es bringen, das Haus in einer Navigationssoftware zu sehen?
Ich komme auch ohne Häuseransichten mit meinem Navi direkt ans Ziel.
Allenfalls markante öffentliche Gebäude könnten vielleicht beim Navigieren in einer mir fremden Stadt hilfreich sein.


Wenn nun aber irgendwelche dahergelaufenen Politiker meinen ihr bisheriges Totalversagen auf dem Datenschutzsektor durch Aktionismus gegen StreetView aufholen zu müssen, und entsprechende Gesetze verabschieden tut das Google natürlich weh.

Wenn von Seiten der Politik in Sachen Streetview überhaupt nicht auf die Bedenken der Bürger eingegangen wird, wäre das für mich nicht in Ordnung.

Es ist dann ganz einfach so, dass Deutschland von einer zukunftsweisenden Technologie eventuell völlig abgehängt wird.

Soviel Macht gestehst Du also Google zu?

Warum eigentlich möchtest Du denn unbedingt, das Google Streetview alle Straßen und Häuser in Deutschland erfasst?
Würdest Du oft virtuell durch Straßen wandern und dir die Gegend ansehen?