Hallo Leute,
eine Frage auf die mich schon lange beschäftigt: Wie lange ist eigentlich die Lebensdauer einer Festplatte? In PC-Zeitschriften in Vergleichstests findet man alle möglichen Daten zu einer Festplatte, nur nicht, wie lange so ein Ding läuft, bis es evtl. irgendwann mal seinen Geist aufgibt - die Festplatten halten ja auch nicht ewig? Für unsere bevorstehende Digitalisierung von Archivgut wäre dies eine wichtige Frage. Hatte mal von jemanden gehört, das die Lebensdauer von Festplatten mit 50.000 Betriebsstunden (5 Jahre) angegeben werden - ist es an dem? Ich finde das ehrlich gesagt sehr wenig - da hält ja eine DVD länger? Bei 5 Jahren geht man wohl davon aus, das die Platte 24 Std. rund um die Uhr läuft. Wenn man rechnet, das der Arbeitstag 8 Sdt. hat, dann wäre das 1/3 davon - 3 x 5 = 15, also würde die Platte theoretisch 15 Jahre laufen? Vielleicht weiß da ja jemand besser bescheid. Dann noch eine Frage: Wieviel Terrabyte hat die größte Platte, die man als Ottonormalverbraucher kaufen und betreiben kann? Bisher kenne ich nur Zahlen von 2,5.
Gruss Hostinosti
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MOD kenn ich auch noch, allerdings hab ich nie eins besessen.
Reinigen sollte man die Köpfe natürlich hin und wieder, aber auch nicht zu oft weil das sonst auf die Lebensdauer der Köpfe geht. Justieren und Kalibrieren braucht man nicht, auch bei DAT nicht, soweit es Bandlaufwerke für Computer betrifft. Die unterscheiden sich von Audio DAT Recordern, es gab aber auch ein paar Combi-Modelle.
Ich würde heute auf SDLT oder LTO setzen, ich selbst hab ein LTO-1 von IBM, Bj. 2002 und läuft absolut fehlerfrei.
Hab ich vor ca 1,5 Jahren bei Ebay von einem gewerblichen Händler gekauft, gebraucht mit einem Jahr Garantie. Der Start war nicht so einfach. Das braucht ziemlich viel Strom und wird auch sehr warm. Ich hab das deshalb im externen Gehäuse mit einem großen Lüfter darunter, da sitzt die Elektronik.
Kapazität bei LTO-1 100GB, mit Hardware-Komprimierung bis 200GB. Transferrate 15MB/s, mit Komprimierung mehr. Bei Daten die sich gut komprimieren lassen können es auch schnell mal 60-70MB/s sein. LTO-2 verdoppelt alles, und stellt für privaten Bereich eigentlich die Grenze dar, weil ein einfacher PC bei kleinen Dateien schon die 15MB/s von LTO-1 kaum schafft. LTO-3 kann zwar die Geschwindigkeit automatisch drosseln, aber optimal ist das nicht. Der Datenstrom sollte doch so wenig wie möglich unterbrochen werden, weil sonst ständig das Band ein Stück zurückgespult und wieder an der gleichen Stelle weitergeschrieben werden muß. Das geht natürlich auf die Mechanik.
Ich hab bis jetzt durchweg positive Erfahrungen damit gemacht. Sowohl Backup als auch Restore fehlerfrei, ich hab aber neue Bänder gekauft, keine gebrauchten, das betrifft auch die Reinigungskassette.
LTO-1 gibt's als U2W, das LTO-2 als U160-SCSI. Man braucht also einen SCSI-Hostadapter. Vorsicht, es gibt auch Modelle mit Fibre Channel, da muß man aufpassen. Ab LTO-2 auch mit SAS-Schnittstelle. LTO-1 ist schon ab 50€ (mit Glück) zu haben (ohne Bänder), bei LTO-2 derzeit noch reichlich 200€.
Bei SDLT sieht es ähnlich aus, da gibt's aber noch Modelle mit HVD-SCSI, die dann einen speziellen HVD-Hostadapter brauchen. HVD ist nicht zu den anderen SCSI-Standards kompatibel!
Ja, für Langzeitsicherungen gibt es nichts anderes. Für private Nutzer sieht's im Moment diesbezüglich schlecht aus - es gibt keine vernünftige Backup-Lösung. Und die Festplatten sind für solche Zwecke ungeeignet - leider hat aber der private Nutzer eben keine Alternative, von LTO-1, -2 oder SDLT mal abgesehen.
Mehrere Festplatten minimieren das Ausfallrisiko nicht, ganz im Gegenteil. Mit der Anzahl der Festplatten erhöht sich das Ausfallrisiko. Das gilt natürlich auch bei Raid. Je mehr Platten man nimmt um so höher wird die Wahrscheinlichkeit das 2 Festplatten gleichzeitig ausfallen. Es reicht aber schon wenn bei einer defekten mitten im Restore ein nicht korrigierbarer Lesefehler auftritt. Dann hat man keine Chance das Raid wiederherzustellen. Und wohin dann mit den Daten vom Raid?