Seit Wikileaks ausführliche geheime Unterlagen des US-Militärs veröffentlich hat, gibt es ordentlich Zoff mit der US-Regierung. Der Forderung, die Unterlagen (rund 77.000 Dokumente) zurückzuziehen ist Wikileaks nicht gefolgt (was ohnehin sinnlos gewesen wäre) und seit einigen Tagen hat Wikileaks-Gründer Julian Assange eine Anklage wegen angeblicher Vergewaltigung zweier Frauen am Hals.
Immerhin wurde der Haftbefehl in Schweden überraschend bereits nach rund einem Tag zurückgezogen. Der Staatsanwaltschaft wurde die Sache aufgrund der weltweiten "Verschwörungstheorien" bezüglich einer "Beschmutzungskampagne" seitens der US-Regierung wohl zu heiß, sie ermittelt aber weiterhin.
Weltweit wurde in der Presse unter anderem das Tempo kritisiert, mit dem Assange öffentlich als Vergewaltiger angeprangert wurde, ohne dass zuvor (in solchen Fällen übliche) ausgiebige Voruntersuchungen stattfanden.
Jetzt droht der US-Regierung (als Antwort?) neuer Ärger. Julian Assange hat per Twitter mitgeteilt, dass er im Verlauf des heutigen Tages ein geheimes Dokument des CIA veröffentlichen wird. Es darf also mit Spannung erwartet werden, was heute noch auf Wikileaks veröffentlicht wird.
Michael Nickles meint: Hut ab vor Julian Assange, der nicht davor zurückschreckt, es mit dem US-Militär und den Geheimdiensten aufzunehmen. Er spielt mit seinem Leben. Anfang August hat sich Assange mit einer verschlüsselten Datei eine "Lebensversicherung" geschaffen.
Darin befinden sich rund 1,4 GByte geheime Information. Die Datei wird längst über alle "Tauschbörsen" vertrieben und dürfte inzwischen weit genug verbreitet sein. Sollte die US-Behörde gegen Wikileaks vorgehen oder Assange oder einem seiner Mitarbeiter etwas zustoßen, dann soll das Passowort zum Entschlüsseln der Datei veröffentlicht werden.
Man kann nur hoffen, dass diese Lebensversicherung ausreichend ist.