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News: Unbremsbare Kassiermaschine

Rundfunkgebühr: 60 Prozent der Deutschen schimpfen

Michael Nickles / 39 Antworten / Flachansicht Nickles

Im Juli wurde der neue Rundfunkstaatsvertrag durchgewunken, der den öffentlich rechtlichen Sendern das Gebührenkassieren erleichtert. Die bisherige Gebühreneinzugsmethode wird durch die "pauschale Haushaltsabgabe" ersetzt.

Ab 2013 muss jeder Haushalt monatlich pauschal 18 Euro blechen - egal ob dort ein Rundfunkgerät vorhanden ist oder nicht. Der Bitkom hat eine repräsentative Umfrage durchführen lassen, was die Deutschen von der Gebührhöhe halten.

Und die sind sich diesbezüglich wohl mehrheitlich einig. 60 Prozent halten die 18 Euro für zu viel. Und 31 Prozent geben an, dass dies eine Mehrbelastung für sie darstellt. Der Bitkom fordert, dass langfristig der Automatismus gestoppt werden muss, dass die Rundfunkgebühren ständig steigen. Befragt wurden 1.000 Deutsche ab 14 Jahren.

Michael Nickles meint: Ich hab mal etwas recherchiert und bin über diesen Beitrag des Spiegel aus dem Jahr 2007 gestolpert: Sender geloben Zurückhaltung. In diesem Beitrag gibt es ein Diagramm, das den Verlauf der Rundfunkgebühren seit 1954 zeigt. Damals ging es mit 3,58 Euro los, 20 Jahre später war die Gebühr gerade mal auf 5,37 Euro geklettert.

1983 gab es dann einen saftigen Sprung auf 8,31 Euro und seitdem geht es mit den Gebühren steil aufwärts. Waren es 1990 noch "nur" 9,72 Euro, kletterte die Gebühr 1997 bereits auf 14,44 Euro und hat 2007 den Stand von 17,03 Euro gemacht. Ab 2013 werden es dann 18 Euro (beziehungsweise 17,99 Euro) sein.

Dass die Einführung der pauschalen Zwangs-Haushaltsabgabe, den Sendern ordentliche Mehreinnahmen bescheren wird, ist unumstritten. Und wenn die Gebührenanhebung so weiterläuft wie in den letzten 20 Jahren, dann wird es gewiss nicht lange bei den 18 Euro bleiben.

Die Frage ist: WOFÜR? Klar, Anfangs gab es lange nur ARD und ZDF um die Informations-Grundversorgung zu garantieren. Inzwischen gibt es "das Erste, Eins Muxx, Eins Festival, Eins Extra, BR Alpha, Deutsche Welle TV, Euronews, Phoenix, ARTE, Kika, 3 SAT, ZDF, ZDF Dokukanal, ZDF Infokanal, ZDF Theaterkanal und dazu noch rund zwölf Regionalsender.

Macht also rund 27 öffentlich rechtliche Sender beziehungsweise Dinger an denen sie beteiligt sind (so ich nicht was übersehen oder mich verrechnet habe). Braucht es 27 Sender für "Grundversorgung"?

Mich würde mal interessieren, wie viel Prozent der Kohle jährlich für das Klimbim jenseits der beiden ARD und ZDF Hauptsender verbraten wird. Und: um wie viel Prozent die Zwangsgebühr fallen könnten, wenn es das nicht gäbe.

Korrektur Joerg69
Fieser Friese wloeffelsend „Qualität kostet eben etwas. Fürs Unterschichtenfernsehen, das ich nie glotze,...“
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... Fürs Unterschichtenfernsehen, das ich nie glotze, zahle ich auch einen Zwangsbeitrag, in dem jedes Produkt, das für sich Werbung macht, um den Werbeanteil im Endpreis teurer wird. Dem kann sich niemand entziehen. ...

Natürlich ist es genau so wie Du schreibst, aber Gegenfrage: Wer sagt denn, dass man eben genau diese Produkte kaufen muss?

Die Privatsender gehen mir zum größten Teil ganz gewaltig auf den Keks. Unabhängig von dem Schrottprogramm erwürgen sie einen mit Werbespots ohne Ende. Erst vor ein paar Tagen kam auf Sat1 irgend eine interessante Dokumentation. Es war fast nicht mehr auszuhalten, weil alle 20 Minuten (gefühlt alle 10 Minuten) ein ätzender Werbeblock eingeblendet wurde.

In solchen Momenten wird mir immer deutlich, dass man richtig gutes Programm nicht kostenlos bekommt. Ich wäre, wie ich oben angeführt habe, durchaus bereit, ein faires Entgeld zu entrichten für den Programmservice, den ich in Anspruch nehme. Das ist bei den ÖR leider nicht der Fall, da man dort auch für Klamotten abdrücken darf, die man sich nie im Leben antun würde.

Da die ÖR quasi eine Lizenz zum Gelddrucken besitzen, wird das Geld (unser Geld!!!) ohne mit der Wimper zu zucken für Mumpiz rausgeworfen. Niemand wird dafür zu Rechenschaft gezogen, also was soll's, immer feste wech mit der Knete (der anderen)... Und genau das ist das Fatale an unserem (deutschen) System, und das übergreifend auf alle Bereiche des Landes.