Microsoft hat es endlich geschafft: die Entwicklung des neuen Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 wurde heute abgeschlossen und es steht zur Übergabe an die Gerätehersteller bereit.
Es dürfte also nicht mehr lange dauern bis die ersten Smartphones mit Phone 7 in den Handel kommen. "Fertig" ist das System eigentlich bereits seit Mitte Februar. Da wurde es erstmals auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt (siehe Windows Phone 7 endlich fertig).
Für den finalen Feinschliff gingen halt noch mal ein paar Monate drauf. Mit Phone 7 will Microsoft ein völlig neues Bedienungserlebnis schaffen, alle Informationen und Aufgaben sollen sich übersichtlich und einfach handhaben lassen. Generell gibt es diese Leistungsmerkmale, mit denen Microsoft punkten will:
Kontakte: Hier finden sich alle Adressen, E-Mails, Termine, SMS, sowie die Status-Updates oder Aktivitäten aus sozialen Netzwerken von Freunden und Bekannten. Von hier können auch Nachrichten direkt auf Windows Live oder Facebook veröffentlicht werden.
Bilder: Anwender können hier ihre Lieblingsfotos ansehen und mit einem Klick mit Freunden austauschen. Durch die enge Integration mit dem PC und dem Internet kann von diesem Hub aus auf die gesamte Foto- und Videosammlung auf dem PC zugriffen werden.
Spiele: Windows Phone 7 bieten die erste und einzige Xbox Live Integration auf einem Smartphone. Anwender können hier bekannte und neue Titel aus Xbox Live spielen, auf weltweite Ranglisten zugreifen sowie Spieler-Avatare, Freundeslisten und Xbox Live-Profile einsehen. Xbox Live hat weltweit 25 Millionen aktive Nutzer.
Musik & Videos: Dank des integrierten Entertainment Services Zune können Anwender auf ihre Musik, Videos und Mediadateien online zugreifen. Auch bietet dieser Hub Zugriff auf Online-Musikangebote und verfügt über einen Radioempfänger.
Marketplace: Microsofts Pendant zu Apples App Store. Hier können Phone 7 Anwendungen bequem gekauft werden.
Office: In diesem Produktivitäts-Hub kann der Anwender mit Office Mobile-Anwendungen wie Organizer, Kalender, OneNote und Erinnerungen arbeiten und auch von unterwegs seine Office-Dokumente ansehen und bearbeiten. Zudem umfasst der Office-Hub auch SharePoint und Outlook-E-Mail.
Microsoft hebt hervor, dass die neuen Windows Phone 7 Geräte auch hinsichtlich Hardwarestandards und -anforderungen deutlich verbessert wurden (werden). So haben die Geräte beispielsweise mindestens acht GByte Flash-Speicher, eine standardisierte Displayauflösung (WVGA) und einen kapazitiven Multitouch-Bildschirm.
Ein GPS-Empfänger, Beschleunigungssensor, Kompass und Helligkeitssensor, sowie eine Kamera mit mindestens fünf Megapixeln und Blitz gehören ebenfalls zur Standardausstattung.
Michael Nickles meint: In der Microsoft Pressemitteilung hört sich natürlich alles phänomenal an. Allerdings gibt es längst sehr kritische Stimmen zur Bedienungsoberfläche von Phone 7.
Beispielsweise, dass sie zu "verspielt" und gewöhnungsbedürftig ist, zu wenig Informationen gleichzeitig auf dem Display zu sehen sind. Jetzt müssen die Anwender entscheiden, ob das neue Bedienungskonzept ein Kracher oder ein Flop ist.
Ein Ko-Kriterium bei der Hardware wird für viele gewiss sein, dass Microsoft im August mitgeteilt hat, dass bei Windows Phone 7 Geräten keine Speicherkarten erlaubt werden. Der interne Speicher ist also nicht erweiterbar (siehe dazu auch Diskusssion in Microsoft verbietet Speicherkarten bei Windows Phone 7).
Irgendwann werde wohl auch ich mich für ein Smartphone entscheiden. Apple fällt für mich flach. Ich mag diese Firma einfach nicht. Also: Windows Phone 7 oder Android. Aus einem einzigen Grund würde ich Windows Phone 7 bevorzugen: wenn ich einen "mobilen Rechner" in der Hosentasche habe, dann will ich den auch selbst programmieren können.
Und: Microsoft Entwicklungswerkzeuge (auch kostenlose) für Windows Phone 7 sind erstklassig. Mit dem Android-SDK konnte ich mich bislang noch nicht wirklich anfreunden. Ein "mobiler Rechner" ohne Speicherkarten-Steckplatz kommt für mich aber auf keinen Fall in Frage. Damit bleibt nur Android. Windows Phone 7 wird sich elend schwer tun, im Markt mitzumischen.