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News: Neue Werbemasche?

Harry hat Mutter Beimers Schlüssel gefunden

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Mein Kumpel Harry teilte grad mit, dass er vor seinem Haus einen Schlüssel mit Schild gefunden hat. Auf dem Schild steht "Beimer 1. OG" und drunter die Email-Adresse www.familie-beimer.de:

Dort gibt es eine Grußbotschaft an den Schlüsselfinder, dass Finderlohn kassiert werden kann. Konkret ist das die Chance, einen mehrerer Preise im Gesamtwert von 25.000 Euro zu gewinnen, die unter allen Schlüsselfindern verlost werden.

Zum Mitmachen muss in einem Formular der Fundort, der Name, die Email-Adresse und der Code angegeben werden, der auf dem Schlüssel steht. Es wird versichert, dass die Daten nur im Rahmen des Gewinnspiels verwendet und anschließend gelöscht werden. Das wird auch bei den Teilnahmebedingungen versichert.

Was dahinter steckt: eine Aktion des WDR. Auf lindenstrasse.de (URL gehört laut Denic.de dem WDR), wird die Aktion zum 25jährigen Bestehen der "Lindenstrasse" ebenfalls beworben (siehe Ganz Deutschland sucht nach Mutter Beimers Schlüssel).

Der Clou bei der Sache: die Finder werden aufgefordert den Schlüssel zu verlieren, damit ihn weitere finden können. Und es gibt einen guten Grund zu tun: die Preise werden nämlich jeweils erst dann freigeschaltet, wenn eine bestimmte Anzahl an Findern sich gemeldet hat.

Der Höchstpreis - eine Heimkinoanlage von Panasonic im Wert von 4.846 Euro - wird erst bei 250.000 Findern freigeschaltet. Die Aktion läuft seit 5. September und geht bis 10. Oktober.

Michael Nickles meint: Was geht da ab? Ist es eine Promotionaktion für die Lindenstraße, damit die mehr Zuschauer findet? Veranstaltet der WDR diese Kampagne nur aus Spaß? Dass es um "Adressensammelei" und Weiterverwurstung geht, mag ich nicht unterstellen.

Dass der WDR das umsonst macht, ist allerdings ebenfalls zu bezweifeln. Die auf der Webseite vorgestellten Preise sind sicherlich von den Firmen gesponsort und die blechen vermutlich sogar dafür mitmachen zu dürfen, weil das halt Werbung für ihre Produkte ist.

Damit hat es ein öffentlich rechtlicher Sender also anscheinend geschafft, Werbeeinnahmen abseits der zulässigen Werbe-Zeitfenster im TV-Programm zu kassieren. Oder geht es tatsächlich nur um Eigenwerbung für die Lindenstrasse?

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