Off Topic 20.239 Themen, 224.713 Beiträge

gelöscht_301121 jueki „ Oder überhaupt - aller sogenannten Fremdarbeiter . - Mir ist nicht ein...“
Optionen

Hallo an alle,

wie Ihr vielleicht wisst, lebe und arbeite ich zum großen Teil in Hongkong, bin also auch "Gastarbeiter" - so wie Prosseco in Mexico.

Und da ist es ganz selbstverständlich, daß ich die Sprache beherrschen und die hier geltenden Gesetze und Gepflogenheiten beachten muß. Wobei HK hinsichtlich der Sprache etwas einfacher ist, weil Englisch die zweite offizielle Amtssprache ist. Auch ist dieses "Land" schon immer recht offen und fremdenfreundlich gewesen.

Wenn ich z.B. einen buddhistischen oder taoistischen Tempel besuche, dann achte ich auf meine Kleidung (keine kurzen Hosen etc.) und befolge natürlich die Regeln und zünde ein Räuchserstäbchen an, genau so wie ich in einer katholischen Kirche eine Kerze anzünde - und die anderen Menschen nicht in ihrer Andacht störe.
Wenn ich eine Moschee betrete (auch die gibt's hier), ziehe ich mir die Schuhe aus und wasche mich vorher, entsprechend den Vorschriften des Islam ... usw.

Was mir in HK beispielsweise auffällt ist, daß die moslimischen Frauen weder Kopftücher noch Burka tragen, daß überhaupt der Unterschied zwischen den Religionen und Kulturen kaum spürbar ist. Keine Religion oder Kultur grenzt sich ab oder ghettoisiert sich - alle leben friedlich neben- und miteinander. Alle sind in erster Linie HK-Bürger und dann erst gebürtiger Einwohner oder Ausländer.

Allerdings ist HK sehr streng, was die eigentliche Einwanderung und Einbürgerung angeht, einen "Familiennachzug" wie in Deutschland gibt's hier nicht. Und das "Right of Abode" = die Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung gibt es nur bei einem nachgewiesenen Mindesteinkommen von HK$ 25.000 (2500 €) oder einem entsprechenden Vermögen.

"Permanent Residence" gibt es frühestens nach 7 Jahren ständigen Aufenthalts und nach strenger Prüfung über Sprach- und Gesetzeskenntnisse - ähnlich den USA oder jetzt auch in Deutschland.

Auch gibt es hier keine staatlich geförderten Sprachkurse wie in D, keinerlei "Integrationshilfen" etc. Wer in HK leben will, muß sich selbst bemühen. Und "Sozialhilfe" oder irgendeine Unterstützung - die gibt es nur für gebürtige HK-Bürger.

Soviel zu meinen Erfahrungen als Gastarbeiter.

Grüsse
Michael

bei Antwort benachrichtigen