Smartphones gibt es in zig Varianten mit unterschiedlicher Ausstattung. Nicht jeder braucht allerdings jede Funktion und jedes Leistungsmerkmal, sprich ein teures Smartphone mit "Komplettausstattung". Diesem Umstand will jetzt ein Braunschweiger Startup namens "Synapse One" mit einem "Smartphone-Selbstbaukasten" beseitigen.
Das Grundgerät wird für 300 Euro angeboten und soll mit Googles Android 2.2 kommen. Als Display fungiert ein hochwertiger Super-Amoled-Touchscreen mit 480 x 800 Bildpunkten Auflösung. Als Arbeisspeicher sind 256 MByte vorhanden, ein individueller Ausbau auf 1 GByte ist möglich. er interne Speicher ist beim Basis-Modell 4 GByte groß und lässt sich per Micro-SD-Speicherkarte auf bis zu 32 GByte ausbauen.
Zur Standardausstattung gehört auch eine Webcam mit fünf Megapixel, Webcams mit höherer Auflösung gibt es gegen Aufpreis. Intern sind natürlich auch die für moderne Smartphones typischen Sensoren verbaut: Annäherung, Beschleunigung, Umgebungslicht und GPS.
Aktuell gibt es auf der Webseite von Synapse One nur dieses Bild vom "Baukasten-Smartphone" zu sehen (Foto Synapse One)
Für Kommunikation sind alle gängigen Standards vorhanden oder können nachgerüstet werden, WLAN-Funktionalität gibt es gegen Aufpreis. Natürlich lassen sich nicht alle Hardware-Bestandteile beliebig "austauschen" - das gilt beispielsweise für den 1 GHz Prozessor des Smartphones.
Für das Basisgerät setzt der Anbieter einen recht günstigen Preis von gerade mal 300 Euro an. Alle Details zur Ausstattung und den Aufrüstmöglichkeiten, gibt es auf der Herstellerseite synapse-phones.com.
Dort findet sich aktuell allerdings nur der englischsprachige Hinweis, dass die Webseite aufgrund hohen Andrangs momentan "down" ist. Vorbestellungen sind ab sofort möglich, bereits im Februar 2011 sollen die Geräte ausgeliefert werden. Der Hersteller verspricht drei Jahre Garantie.
Michael Nickles meint: Das Pressecho auf dieses Selbstbau-Dingbumms ist aktuell gleichermaßen enorm wie die Kritik. Die Idee eines individuell zusammenstellbaren Smartphones wird grundsätzlich begrüßt.
Allerdings gibt es enorme Skepsis, ob es sich hier nicht um eine "Ente" handelt. Bereits das Grundgerät ist für 300 Euro außergewöhnlich preiswert und es ist fraglich, wie der Anbieter diesen Preis zustande bringt beziehungsweise realisieren will. Misstrauisch macht vor allem das Super-Amoled-Display.
Diese Display-Technik von Samsung soll bessere Farben und besseren Kontrast bei geringerem Stromverbrauch und Platzbedarf bieten. Diverse Handy-Hersteller wie HTC wollten generell auf diese Display-Technik setzen, sind dann aber umgeschwenkt, weil Samsung die Displays wohl nicht in ausreichender Stückzahl liefern konnte.
Was auch immer: wer sich für den Baukasten interessiert, sollte auf jeden Fall erst mal abwarten, bis es mehr Details zum Unternehmen gibt, das dahinter steckt.