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News: Gratis gegen teuer

Virenscanner: Kommerzielle nur Verarsche?

Michael Nickles / 41 Antworten / Flachansicht Nickles

Welcher Virenscanner ist der Beste? Das ist nur die eine Frage, mit der sich viele rumquälen. Die ganze andere ist die, ob kommerzielle Lösungen wirklich besser als kostenlose sind. Forbes hat jetzt die Ergebnisse einer Studie vom unanhängigen Testunternehmen NSSLabs veröffentlicht.

Die Anbieter kommerzieller Lösungen werden sich drüber freuen. Auf den ersten Plätzen landen die als "empfehlenswert" eingestuften kommerziellen Lösungen von F-Secure, McAfee und Trend Micro. Gleichzeitig ist die Studie für die kommerziellen Anbieter teils auch ein Schlag ins Gesicht.

Als Microsoft - so Forbes - im Juni vergangenen Jahres seine Antivirus Lösung "Microsoft Security Essentials" kostenlos veröffentlichte, spottete Symantec, dass dieses Gratiszeugs den kommerziellen Antivirus-Lösungen um 2-4 Jahre hinterherhinkt. Die Studie beweist jetzt das Gegenteil. Teils ist Microsofts kostenlose Lösung sogar überlegen.

Im Fall von Malware erkannte Symantec nur 72,3 Prozent, Microsoft fand 75 Prozent. Bei vorbeugender Malware-Befallsverhinderung lag Symantec allerdings mit 64 Prozent einen Hauch vor Microsoft (60 Prozent). Damit landeten Microsoft und Symantec gleichermaßen in der Bewertungsklasse "neutral", in der sich auch Kaspersky, Norman, Panda und Sunbelt finden.

Eine ordentliche Klatsche mussten die Anbieter AVG und Eset einstecken: vor denen wurde in der Studie gewarnt. Der springende Punkt bei der Untersuchung war schließlich, wie gut die Lösungen nicht nur beim Erkennen vorhandener Malware sind sondern vor allem Einnistungsversuche von Malware gleich blocken können.

Im Hinblick auf die ständig neuen Malware-Varianten ist Letzteres natürlich die wichtigere Sache. Weniger wichtig war NSSLabs, wie wenig oder stark eine Lösung die Systemleistung bremst - entscheidender ist die Erkennungszuverlässigkeit.

Der detaillierte Analyse-Bericht von NSSLabs kann im Beitrag von Forbes abgerufen werden: Study Finds Microsoft’s Free Antivirus As Effective As Symantec’s Norton.

Michael Nickles meint: Es ist nicht so, dass kostenlose Lösungen generell gleich gut wie kommerzielle sind. Microsoft bringt es bei der Gesamtbewertung der 11 Anbieter mit seiner kostenlosen Lösung nur in die "Mitte der Liste" auf Platz 6. Norton mit seinem kommerziellen Produkt allerdings nur auf Platz 8, Kaspersky gar nur auf Platz 9. Das Schlusslicht bildet schließlich die kostenlose Lösung von AVG.

Die Frage bei dieser Studie ist natürlich, wie aussagekräftig sie ist, mit welchen Malware-/Virenvarianten das Testsystem von NSSLabs verseucht war. Gewiss werden das nicht alle existierenden Schädlinge gewesen sein. Das Testergebnis hätte also vielleicht auch anders ausfallen können.

Aus meiner Sicht existiert auf jeden Fall keine hundertprozentige Schutzlösung - und deshalb bin ich auch nicht bereit dazu, für irgendeine kommerzielle Lösung zu blechen. Ich selbst verwende auf meinem privaten Rechner seit geraumer Zeit, die kostenlose Lösung "Avira Antivir Personal".

Ob das die "beste" Lösung ist, weiß ich nicht - aber gar keinen Virenschutz zu verwenden ist natürlich Unsinn.

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mawe2 gelöscht_238890 „ So viele waren das auch nicht, die Aussagekraft ist also gering. Bei mir laufen...“
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So viele waren das auch nicht, die Aussagekraft ist also gering.

Das ist richtig. Die Aussage bezieht sich sowieso nur auf die Nickles-User. Denen möchte ich grundsätzlich schon mal eine größere Sicherheit im Umgang mit dem Internet unterstellen.

Dass Laien, die erst wenig Erfahrung im Umgang mit dem Internet haben, vielleicht besser einen Virenscanner verwenden sollten, ist auch klar.

Ich wollte nur mal wieder dem lang verbreiteten Märchen entgegenwirken: Ein Virenscanner MUSS UNBEDINGT auf Windows-Systemen eingesetzt werden. Dem ist nicht so.

Wenn bei mir kein Virenschutzprogramm läuft, ist der Rechner auch nicht im Internet.

Dabei ist die Infektionsgefahr bei infizierten CDs, USB-Sticks usw. auch nicht zu vernachlässigen. Die Virenproblematik ist keineswegs nur ein Problem von Internet-Nutzern!

Das Argument, das Virenschutzprogramme Recourcen FRESSEN ist ein Märchen.

Das ist so nicht richtig. Natürlich fressen sie Ressourcen. Auch wenn heute mehr Ressourcen zu niedrigeren Preisen verfügbar sind fressen sie doch Ressourcen!

Ich zitiere den Eingangsartikel dieses Threads:

Weniger wichtig war NSSLabs, wie wenig oder stark eine Lösung die Systemleistung bremst - entscheidender ist die Erkennungszuverlässigkeit.

Das impliziert natürlich, dass die Scanner (mehr oder weniger viel) Ressourcen verbrauchen.

Aber: Erkennungszuverlässigkeiten von 75% ??? Soll ich mich auf solche Programme wirklich verlassen? Wenn da nicht noch andere Sicherheitsmaßnahmen greifen, werde ich bei einem von vier Angriffen schutzlos ausgeliefert sein!

Wenn aber andere Maßnahmen greifen (gut gepflegtes System, keine Admin-Privilegien, aktueller Browser, Brain3.exe [nächstes Update!]), brauche ich auch keinen Virenscanner für die anderen 3 Angriffe!

Aber bei manchen Anwendungen (Videobearbeitung) kann man absolut keine Hintergrundtätigkeiten gebrauchen, dafür habe ich ein "nacktes" System.

Aha! Erwischt!

Und so könnte man viele Situationen finden, wo ein Virenscanner störend ist.

Gruß, mawe2
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