Viele moderne Festplatten haben mehr drinnen, als viele denken. Beispielsweise Vibrationssensoren, die Erschütterungen feststellen können um Platten vor Beschädigung zu schützen. Laut Pressemitteilung von IBM sollen sich diese Platten-Sensoren auch für was anderes als Schutz vor Datenverlust nutzen lassen.
Und zwar beim Kampf gegen Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis. Die Sensoren sind wohl sensibel genug um vor derlei Ereignissen warnen zu können. IBM Experten haben diesbezüglich jetzt ein Analyseverfahren entwickelt, durch das sich Naturkatastrophen exakter berechnen und beurteilen lassen.
Die Idee dabei ist, dass die Vibrationssensoren von Platten Informationen sammeln und diese Daten an ein Rechenzentrum weiterleiten, wo sie in Echtzeit verarbeitet werden. Dabei geht es nicht nur um "Erdbeben-Vorhersage", sondern auch darum, Hilfskräfte bei Naturkatastrophen besser koordinieren zu können.
Die kriegen dann quasi Live-Informationen, wo sich Erdbeben gerade am stärksten ausbreiten, beziehungsweise wo sie gerade den schlimmsten Schaden einrichten. IBM weist darauf hin, dass Erdbeben und ihr Verhalten inzwischen ausgiebig erforscht sind, die dafür nötige Seismographen-Technik an vielen Orten der Welt aber noch nicht ausreichend eingesetzt wird.
Auch liefern Seismographen wohl nicht schnell genug Live-Datenmaterial, um Hilfskräfte über das Ausmaß und Verlauf einer Katastrophe informieren zu können. Genau hier können die "Festplatten-Sensoren" helfen.
IBM hat sich die Sache patentieren lassen, die Patentschrift findet sich hier: System and method for detection of earthquakes and tsunamis, and hierarchical analysis, threat classification, and interface to warning systems
Michael Nickles meint: Klingt durchaus interessant - mal gucken, ob sich das in der Praxis auch wirklich umsetzen lässt.