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Windows Phone 7 - Nimmst du die rote oder die blaue Pille?

gelöscht_300542 / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Microsoft hat ja nun in einigen Statements unmissverständlich durchblicken lassen, wohin in Zukunft die Reise bezüglich IT gehen soll. Das Zauberwort heißt „Cloud-Computing“. Die zig Millionen Euro, die Microsoft bisher in diese „Idee“ in Form von Entwicklungsarbeit und Marketing gesteckt hat und nach eigenen Angaben noch stecken wird, sprechen da schon eine sehr eindeutige Sprache. Mittlerweile sollte jedem eines klar sein: Cloud-Computing als neues IT-Konzept ist nicht irgend eine neue, andere oder zusätzliche IT-Sparte, sondern es betrifft quasi ganzheitlich alles, was irgendwie mit Informationstechnik (IT), also Hard- wie Software, zu tun hat. Wenn es nach Microsoft ginge, dann hätten wir in Zunkunft als Ersatz für unseren jetzigen Personal-Computer nur noch eine Art dämlichen und aus sich heraus zu nichts fähigem Terminal-Kasten zu Hause stehen, der zu nichts anderem mehr in der Lage ist, als sich mit dem Internet zu verbinden. Sämtliche Daten, privat wie geschäftlich und sämtliche Anwendungen aller Art, wären dann nur noch über Internet abrufbar, weil komplett alles auf irgendwelchen Servern bei irgendwelchen Providern gespeichert wäre.

Als Argument dafür, werden von Befürwortern des Cloud-Computing immer wieder angebliche immense Einsparungen angeführt, weil dann der Bedarf an Hardware auf ein Minimum reduziert werden würde und auch damit verbundene administrativen Dinge, wie Hard- und Softwarepflege dann nicht mehr den Firmen selbst, sondern in der Hauptsache von den Providern geleistet werden würde.

Auf den ersten Blick mag das ja alles einleuchtend erscheinen, nach dem zweiten Blick sollte man sich aber auch darüber klar werden, in welche Abhängigkeit man sich begibt, wenn man sämtliche Kontrolle an Hard- und Software, und damit natürlich auch seinen kompletten Datenbestand in die Hände irgendwelcher Provider gibt.

Damit würden sich Firmen selbst zu stupiden Terminals degradieren, die aus sich heraus, ohne eine funktionierende fette Internetleitung, zu gar nichts mehr produktivem in der Lage wären, als Däumchen zu drehen und Kaffee zu trinken. Bei uns Privat-Usern sähe das dann natürlich nicht sehr viel anders aus.

Die Zukunft sieht also so aus, dass sämtliche Anwendungen nur noch über Internet abrufbar wären und jeder kleinste Furz, also jedes Bildchen und jede MP3-Datei und überhaupt jedes kleinste Daten-File gibt’s dann nur noch über Internet.
Was jetzt noch in unserem Besitz und somit unter unserer eigenen Kontrolle ist, also PC-Hardware und Software, für die wir EINMAL bezahlt haben und die uns gehört und die wir nutzen können so oft und so lange wir wollen, ohne nochmal etwas extra dafür bezahlen zu müssen, wird irgendwann nur noch über REGELMÄßIGES BLECHEN, in Form von Abonnements erhältlich sein.

Ich denke man braucht nicht allzuviel Phantasie um sich vorzustellen, wie wir alle langsam aber sicher am Gängelband der IT-Konzerne gehalten werden sollen und wir wir langsam unsere informationstechnologische Selbständgigkeit, Freiheit und Unabhängigkeit einbüßen!

Achja, und was hat das neue Windows Phone 7 damit zu tun?
Windows Phone 7 ist bereits der erste vorvollendete Schritt auf dem Mobilen Sektor in Richtung Cloud-Computing!
Es kann nämlich aus sich heraus und ohne kostenpflichtige Internetverbindung eigentlich so gut wie gar nichts mehr. Auch Hardware-Technisch ist es bereits auf ein Minium an User-Kontrolle augelegt. Windwos Phone 7 kennt keinen auswechselbaren Datenspeicher mehr. Und die im Gerät verbaute Speicherkarte ist verschmolzen mit dem Telefonspeicher, so dass Manipulationen dazu führen, dass das ganze Gerät entweder gar nicht mehr oder nicht mehr richtig funktioniert.

Seit dem 21. Oktober sind Handys mit Windows Phone 7 auf dem Markt und immer mehr Käufer sind enttäuscht und erschrocken darüber, dass Windows Phone 7 vieles an Funktionalität vermissen lässt, was beim alten Windows Mobile noch Standard war.
Extra dafür abgestellte Microsoft-Blogger versuchen das mit viel inhaltsleeren Phrasen wegzuargumentieren und sagen/schreiben, dass Windows Phone 7 halt etwas gaaanz neues sei, mit dem alten Windows Mobile überhaupt nicht vergleichbar, und es wird sogar ganz offen gesagt, dass Windows Phone 7 überhaupt nur in Verbindung mit einer kostengünstigen Handy-Flat Sinn macht! Es wird also weit um den heißen Brei geredet und verschwiegen, dass der Mangel an Funktionaliät Teil des Cloud-Computing-Konzepts ist.

Windwos Phone 7 ist übrigens exakt NULL kompatibel zu Windows Mobile! Keine Spiele, keine Anwendung, also NICHTS, was auf Windows Mobile läuft, läuft auf Windows Phone 7!

Naja, hoffe inständigst, dass Microsoft mit Windows Phone 7 einen weiteren Flop landet!


Wer sich generell für das Thema Windows Phone 7 interessiert und villeicht mit dem Gedanken spielt, sich ein Handy mit ebensolchem Betriebssystem zu kaufen, empfehle ich das lesen folgender Links. Da wird dann glaube ich der Gesamtzusammenhang ziemlich gut deutlich.

Quellen:
Windows Phone 7
http://social.answers.microsoft.com/Forums/de-DE/windowsphone7de/thread/2f7c6e2e-8268-40b2-8f15-898319539154
http://www.mobilitynews.net/2010/10/nimmst-du-die-rote-oder-die-blaue-pille/
http://www.focus.de/digital/handy/handyvergleich/tid-20231/windows-phone-7-ueber-sieben-kruecken-musst-du-gehn_aid_564561.html

Cloud-Computing
http://www.faz.net/s/Rub4C34FD0B1A7E46B88B0653D6358499FF/Doc~E65C2AB7F87C848B4BB451F047AEBE42C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.microsoft.com/germany/presseservice/news/pressemitteilung.mspx?id=533235
http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Uebersicht/Microsoft-investiert-100-Millionen-Euro-ins-Cloud-Computing

Sorry, wenn es stellenweise bisschen schulmeisterlich formuliert ist, aber das musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben! :)

mfg 

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gelöscht_101060 Hewal „Interessant in diesem Zusamenhang ist die Frage: Wenn das BS nur noch eine Art...“
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Wenn das BS nur noch eine Art Terminal ist, wieso sollte ich dann zu Windows (für Geld) greifen, wenn ich z.B. ChromeOS kostnelos bekommen kann?

Das wird sicher zum einen davon abhängen, was man damit machen will zum anderen aber auch von der Verfügbarkeit von breitbandigem Internet in akzeptabler Geschwindigkeit (aktuell auf dem Land in Deutschland noch ein echtes Problem - LTE ist da ein Silberstreif am Horizont) - was ich mir alles vorerst vorstellen kann:

Software jeglicher Art als Dienst aus / in der Cloud bzw. als App mit Cloudanbindung - Software wird nicht mehr auf der heimischen Platte / Rechner abgelegt, sondern als Dienst quasi über der Browser / Appstore genutzt.

Kosten der Software unterschiedlich je nach Nutzung (als Abo, Einmalzahlung, als Freemium mit Basis-features für Umme - mit weitergehenden Möglichkeiten gegen Pay, etc.) - kein Software-Kauf (im Pappkarton bzw. als Systembuilder zum Download) mehr im eigentlichen Sinne, sondern a la Carte (mit zig Milliarden Kombinationsmöglichkeiten)

Wegfall von Backups (aus Usersicht), da die Daten eh in der Cloud liegen - Desaster-Recovery beschränkt sich beim User auf Hardwarereparatur anstelle Software-Forensic

Erwachsen von komplexen rechtlichen Abhängigkeiten (stell dir mal vor, es handelt sich um deine Daten, die liegen aber an einem Ort der Cloud heisst und an den du nur über deinen PC ran kommst - die Daten "gehören" dir zwar, aber du hast nur mittelbaren Zugriff - was machst du rechtlich, wenn der Zugriff nicht mehr möglich ist? Wer haftet bei Firmendaten? Etc.)

Meine Herren, je mehr ich darüber nachdenke, desto größer werden die Möglichkeiten - im positiven wie im negativen Sinne.

BG,

Bergi2002
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