2009 machte der Browser-Hersteller Opera ordentlich Druck auf Microsoft. Er sah sich durch die Vorinstallation des Internet Explorers in Windows benachteiligt und reichte Beschwerde bei den EU-Wettbewerbshütern ein.
Um kein saftiges Bußgeld zu riskieren, entschloss sich Microsoft im Juni 2009 zu einem drastischen Schritt: den Internet Explorer bei europäischen Windows 7 Versionen einfach wegzulassen. Damit wurden auch enorm Unangenehmes für die Windows 7 Kunden in Kauf genommen. Eine Aktualisierung von Windows Vista auf Windows 7 wäre durch die Maßnahme nicht mehr möglich gewesen.
Beziehungsweise das wäre technisch so aufwändig gewesen, dass Microsoft den versprochenen Liefertermin von Windows 7 in Europa wohl nicht hätte einhalten können. Microsofts Angebot auf den Internet Explorer zu verzichten, ging Opera allerdings nicht weit genug. Nach langem Hickhack einigte man sich schließlich darauf, dass Microsoft bei Windows 7 eine Browser-Auswahl anbietet (siehe Windows-Update für Browser-Auswahl ab 1. März von: Michael Nickles Am: 19.02.2010, 14:25).
Seit März 2010 gibt es folglich den Browser-Auswahldialog, der diverse Browser in zufälliger Reihenfolge anbietet. Neowin hat jetzt mal Zahlenmaterial untersucht um auszuwerten, wie sich die "Zwangsmaßnahme" auf den Browser-Markt ausgewirkt hat.
Simples Ergebnis: gar nicht. Kein einziger Browser-Hersteller konnte durch die Sache gewinnen. Vergleicht man die Marktanteile in Europa mit den weltweiten, ergibt sich gerade mal ein Unterschied von einem Prozent. Alle damals aktuellen Browser haben ihren Trend beibehalten.
Der Internet Explorer ist weiter auf seinem kontinuierlichen Sinkflug und das Wachstum von Firefox verharrt im Stillstand. Auffällig ist lediglich Googles Chrome-Browser. Der legte in Europa seit Januar 2010 um 6,4 Prozent zu, in Nordamerika um 4,55 Prozent und weltweit um 6,2 Prozent. Also auch dort, wo es keine Browser-Auswahl in Windows gibt.