Dass sich angeschlagenes Bildmaterial reparieren lässt ist nichts Neues, auch "Freeware-Malprogramm" können das seit Jahren. Kratzer und Rauscher lassen sich meist sogar vollautomatisch entfernen.
Saarbrücker Forscher haben jetzt ein mathematisches Verfahren entwickelt, das die digitale Restaurierung von Bildmaterial um ein vielfaches beschleunigen soll. Und das Verfahren ist anscheinend auch außergewöhnlich leistungsfähig, wie dieses Beispiel zeigt:
Im linken Bild sind nur noch 10 Prozent der ursprünglichen Bildpunkte vorhanden. Das reicht für die neue Methode aus, um das rechte Bild daraus zu rekonstruieren. (Foto aus Pressemitteilung)
Hervorzuheben ist nicht nur die beeindruckende Qualität, sondern vor allem auch die Geschwindigkeit, mit der das möglich ist. Die einzelnen nötigen Rechenschritte sollen sich sehr gut parallel durchführen lassen, wodurch sich auch von der Rechengewalt moderner Grafikkarten-GPUs profitieren lässt.
Das neue mathematische Verfahren soll sich zudem nicht nur für Einzelbild- und Videorestaurierung eignen, sondern auch neue Möglichkeiten für verlustfreie Bild- und Videokompression schaffen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist das schnelle automatische Erkennen von bewegten Objekten in Videos.
Als Beispiel nennen die Forscher sogenannte "Fahrerassistenzsysteme" der Automobilindustrie, die unter anderem erkennen sollen, wenn eine Person urplötzlich vor den Wagen rennt.
Für ihre Arbeit erhielten die Forscher den Hauptpreis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung, der kürzlich auf deren Jahrestagung in Darmstadt verliehen wurde. Eingericht wurden dort 134 Beiträge aus 21 Ländern.
Michael Nickles: Definitiv beeindruckend - das Beispielbild oben hat mich ungehauen. Wahrscheinlich bin ich bei der Leistungsfähigkeit aktueller Profi-Bildberarbeitungs-Software nicht auf dem Stand der Dinge, aber dass sich aus "10 Prozent Pixeln" quasi fast wieder ein Original-SW-Bild errechnen lässt, hätte ich nicht gedacht.