Weitaus mehr als die Hälfte der Kunden, deren Rechner infiziert war, hatten trotz vorangegangener Warnmeldung den vom Virenschutz angemeckerten Prozess zugelassen.
Das kann ich mir gut vorstellen. Zwar liegen mir diesbezüglich keine statistischen Aussagen vor aber ich beobachte ja auch sehr oft User, die irgendeine Warnmeldung bestätigen und wenn man sie danach fragt, was sie da gerade bestätigt haben, wissen sie es nicht einmal.
Viele klicken einfach auf "Ja", wenn irgendwo ein "Ja"-Button ist ohne wirklich zu lesen, worauf sich die Meldung bezieht. Das geht dann natürlich in die Hose, wenn man eine AV-Software hat und sich nicht mal die Mühe macht, deren Meldungen zu lesen.
Das bestätigt aber meine These, dass es Wichtigeres gibt, als AV-Programme, um die Sicherheit eines Systems zu gewährleisten: Wir fassen das gern unter der Bezeichnung "Brain.exe" zusammen. Wer nicht bereit ist, sich wirklich über die Probleme zu informieren und nachzudenken, ist auch mit einem automatischen Virenscanner schlecht geschützt. (Dem Virenscanner will ich das nicht anlasten!)
Das sollte man wissen, bevor man dem Virenschutz eine so hohe Untauglichkeit attestiert.
Das war ja keine Aussage von mir allein, das zeigen viele Statistiken und Veröffentlichungen zu dem Thema. Zuletzt haben wir das hier gelesen:
http://www.nickles.de/c/n/virenscanner-kommerzielle-nur-verarsche-8727.htm
Dort steht u.a., dass führende AV-Programme ca. 75 % der Schädlinge erkennen.
D.h. einer von vier Schädlingen kommt durch! Wenn ich nun keine anderen (primären) Sicherheitsmaßnahmen verwende, habe ich schon fast verloren. Wenn ich aber DOCH andere Maßnahmen verwende, können mir auch die anderen drei Viren nichts anhaben...
AV-Programme bieten vor allem eines: GEFÜHLTE Sicherheit. Ich will das gar nicht schlechtreden, das ist sicher auch wichtig. Auch bei anderen Maßnahmen im Alltag geht es meist um "gefühlte Sicherheit". Je sicherer man sich fühlt, um so besser geht es den Menschen. Warum sollte man das nicht anstreben?