Vor zwei Tagen hat Microsoft die Preview-Version 7 des Internet Explorers 9 rausgelassen. Dabei wurde berichtet, dass die neue Testversion signifikante Geschwindigkeitsverbesserungen bringt, insbesondere der neue Javascript-Motor "Chakra" ordentlich Gas geben soll.
Die Javascript-Leistung wurde mit dem Sunspider Benchmark gemessen und im Microsoft Technet Blog wurde mitgeteilt, dass sich die Preview 7 der Neuner an Platz 1 der schnellsten Browser (bei Javascript) platziert, die Konkurrenz-Browser deutlich abhängt.
Mozilla-Techniker Ron Sayre hat in seinem Blog jetzt geschimpft, dass das Messergebnis nicht korrekt sei. Schuld an der Bestplatzierung des IE9 sei schlichtweg ein Fehler im Sunspider-Benchmark, den Microsoft eventuell "ausgenutzt" hat.
Sayre erklärt in seinem Beitrag, dass der Internet Explorer 9 einen neuen Mechanismus namens "Dead Code Elimination" drinnen hat - also einen Mechanismus der verhindert, dass überflüssiger "toter" Javascript-Code einfach übersprungen, nicht ausgeführt wird. Und das spart natürlich Rechenzeit.
Michael Nickles meint: Der Sunspider-Benchmark ist ja einer, der bei Javasript-Geschwindigkeitsmessung sehr verbreitet und beliebt ist. Allerdings lässt sich die wirkliche Geschwindigkeit eines Browsers kaum an diesem einen Faktor festmachen.
Die Preview 7 der IE9 nur anhand des Sunspider-Benchmarks zum aktuellen "Sieger" zu küren, war von Microsoft gewiss nicht sehr durchdacht. Dass bewusst beschissen wurde, glaub ich allerdings weniger.
Welchen Sinn sollte so ein Betrug bei einer Vorabversion eines Browser schon groß machen? Wenn der IE9 wirklich fertig ist - und auch die Konkurrenten ihre neuen Browser-Versionen vorstellen - wird alles ehe wie wild durchgebenchmarkt und man wird wissen wer der schnellste ist. Aber ist Geschwindigkeit bei Browsern eigentlich das gewichtigste Argument?