Geld am Geldautomaten abheben, kann verdammt teuer kommen, wenn man es am Automaten eines fremden Geldinstituts tut. Es existiert keine einheitliche Regelung, wie viel Gebühren Fremdkunden abkassiert wird, die Banken machen da was sie wollen.
Wer das Kleingedruckte am Automat nicht liest, hat also Pech gehabt. Laut Mitteilung des Verbraucherzentrale Bundesverbands tritt ab Morgen eine Neuerung in Kraft. Ende August 2010 scheiterte der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) bei den Verhandlungen um eine maximale Abhebegebühr.
Hartnäckig geweigert gegen eine Begrenzung der Gebühren nach oben hin, haben sich 80 Prozent der Banken: die Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken. Lediglich die Privatbanken haben die Einführung einer Begrenzung auf 1,95 Euro beschlossen. Die Banken und Sparkassen verständigten sich allerdings dahingehend, dass das Kundenentgelt ab 15. Januar 2011 für eine Fremdabhebung vor dem Geldabheben am Automaten angezeigt wird.
Dem Verbraucherzentrale Bundesverband geht diese neue Transparenz am Geldautomaten nicht weit genug. Er befürchtet, dass die betroffenen 80 Prozent der Banken ihre Abzocke fortsetzen. Es sei beispielsweise zu erwarten, dass die Angaben an den Automaten sehr uneinheitlich erfolgen werden und es sogar zu unterschiedlichen Entgelten in ein und derselben Stadt kommen kann.
Der Bundesverband verweist zudem drauf hin, dass die hohen Abhebegebühren ein lukratives Geschäftsmodell sind. Tatsächlich sollen die Transaktionskosten für die Banken weit unter einem Euro betragen.
Der Verband ruft jetzt alle Verbraucher in Deutschland auf, die eklatanten Unterschiede bei den Automatengebühren zu dokumentieren, ihre Erfahrungen über Twitter mitzuteilen. Kurz, prägnant und in weniger als 140 Zeichen.
Versehen mit dem Schlagwort #abgehoben können Verbraucher den Namen des Geldinstituts, den Standort des Automaten und die Höhe der Gebühren schicken und an den Twitter-Kanal des vzbv (@vzbv) adressieren. Wer will, kann auch ein Foto der Gebührenanzeige des Automaten einstellen.
Der vzbv kommentiert die Ergebnisse auf seinem Twitter-Kanal: www.twitter.com/vzbv
Michael Nickles meint: Wer in einer Großstadt wohnt, hat ja zumindest Ausweichmöglichkeiten, wenn die Gebühren an einem Automat zu hoch sind - in ländlichen Gegenden fallen die allerdings flach. Wenn sich die Banken nicht auf einheitliche Gebühren einigen können, dann muss der Gesetzgeber ran!
Geldautomaten sind ohnehin so eine Scheißnummer. Alle Weile wird ja vor Betrügern gewarnt, die Automaten manipulieren um die Daten der Karte und die Pin abzugreifen. Das passiert teils mit versteckten Kameras, teils mit manipulierten Tastenfeldern/Kartenlesern, die montiert werden.
Beliebt ist daher die Empfehlung, sich einen Geldautomaten genau anzugucken bevor man ihn nutzt, zu prüfen ob er vielleicht manipuliert ist. Blöderweise gibt es aber keinerlei Standards bei Geldautomaten-Tastaturen und Kartenschlitzen.- man hat also gar keine Chance, eine Manipulation zu erkennen.