Viren, Spyware, Datenschutz 11.241 Themen, 94.650 Beiträge

News: Überraschendes Umdenken

Facebook stellt brisante Datensammel-Funktionen erstmal ein

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Am vergangenen Wochenende hat Facebook seine Programmierschnittstelle für Entwickler um zwei brisante Funktionen erweitert. Damit lassen sich die Adresse und die Mobilfunkrufnummer eines Facebook-Nutzers abrufen. Erklärt wurde das im Facebook-Blog.

Wenn jemand eine Facebook-Anwendung installiert/ausführt, die davon Gebrauch macht, kriegt er einen Hinweisdialog in dem er gebeten wird einzuwilligen, dass die Anwendung seine persönlichen Daten abrufen darf. Scharfe Kritik erntete Facebook, weil die Gefahr zu groß ist, dass Leute einfach einwilligen ohne wirklich zu kapieren, was sie da eigentlich tun.

Facebook hat jetzt auf die Kritik reagiert und in einem neuen Blog-Beitrag mitgeteilt, dass die brisanten Funktion erst mal wieder abgeschaltet wird. Das passiert aber nur vorübergehend. Facebook will sicherstellen, dass Nutzer per Nachfrage-Dialog deutlicher über das informiert werden, was sie da anklicken.

In den kommenden Wochen sollen die Funktionen zum Abfragen von Adresse und Mobilfunknummer dann wieder aktiviert werden.

Michael Nickles meint: Facebook hat Google soweit bekannt ja inzwischen bei den Abrufzahlen überholt. Es ist also sinnlos diese neue Datenkrake einfach zu ignorieren. Das bringt mich als Betreiber von Nickles.de in eine enorme Zwickmühle. Wir haben bislang auf eine Facebook-Präsenz (beziehungsweise deren Nutzung) verzichtet und ich will hier eigentlich auch nicht auf jeder Seite diesen bescheuerten "Mit gefällt das"-Button haben.

Die große Frage ist allerdings, ob man es sich noch leisten kann das zu tun. Leider scheint es nicht so zu sein, dass auf Computerseiten eher Menschen unterwegs sind, die eine Datensaugmaschine wie Facebook meiden. Ein Blick auf die Facebook-Präsenzen anderer Computermagazine zeigt, dass deren Fananzahl auf Facebook kontinuierlich wächst.

Und da eine Facebook-Präsenz sich ja auch zunehmend auf die Platzierung in Suchmaschinen auswirkt, hat man eigentlich keine Wahl mehr und muss den Mist mitmachen. Das Kranke bei der Teilnahme als Webseite bei Facebook ist ja eigentlich, dass man Facebook damit kostenlos Inhalte liefert, die dort dann auch diskutiert werden und bei Facebook Seitenabrufe generiert, die einem selbst verlorengehen.

Webseiten füttern also Facebook damit es wächst und schrumpfen dabei selbst. Das kann böse enden.

bei Antwort benachrichtigen
dalai Michael Nickles „Facebook stellt brisante Datensammel-Funktionen erstmal ein“
Optionen

Ich sag's ganz ehrlich: ich hab erst gestern angefangen, diesen "Like"-Button auszublenden, wo ich ihn sehe, genau wie diese Social Bookmarks von Google, Fakebook, Delicious usw.unter irgendwelchen interessanten Artikeln/Newsmeldungen - Adblock und Element Hiding Helper sei dank.

Ich kann's langsam nicht mehr sehen, diesen Müll! Können die Leute nicht selber entscheiden, was sie mögen und was nicht? Wozu brauchen sie die Meinung der anderen? Als ob's nichts Wichtigeres im Leben gibt...

Deshalb fände ich es gut, wenn Nickles diesen Hype nicht auch noch mitmacht. Und wie schon richtig gesagt wurde: wenn dir dadurch Seitenabrufe/Klicks verloren gehen, dann ist die Entscheidung doch klar: weglassen.

Den Leuten ist offensichtlich auch überhaupt nicht klar, wie Data Mining funktioniert. Denn genau das betreiben solche asozialen Netzwerke: Datensammlung, -verknüpfung und -auswertung, und zwar für ihre eigenen Zwecke. Wie soll das auch anders sein, wenn das Unternehmen irgendwann in Zukunft an die Börse geht? Dann werden nur noch die Aktionäre befriedigt und das war's - alles auf Kosten der Nutzer, die mit ihren Daten bezahlen.

MfG Dalai

Echte Hilfe kann´s nur bei Rückmeldungen geben.
bei Antwort benachrichtigen