Eine neue vom Bitkom veröffentliche Studie mit Titel "Jugend 2.0" belegt, was sich jeder sowieso denken kann: 98 Prozent der 10- bis 18-Jährigen nutzen das Internet, Jugendliche sind damit die am besten vernetzte Altersgruppe. Etwas mehr überraschend vielleicht: selbst in der Altersgruppe von 10 bis 12 Jahren sind 96 Prozent online.
Während 10jährige "nur" regelmäßig surfen, tun das 13jährige bereits täglich. Der Bitkom nimmt die Zahlen zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass Kinder und Jugendliche mehr Schutz im Internet brauchen. Die Online-Erfahrungen seien zwar überwiegend positiv, jeder Dritte der Befragten gab allerdings an, auch schon Negatives erlebt zu haben.
Jedes sechste Mädchen (16 Prozent) wurde im Internet schon mal sexuell belästigt und dabei zu 10 Prozent von Erwachsenen. Bei den befragten Jungen beklagten lediglich drei Prozent sexuelle Belästigungen. Laut Bitkom fordern drei Viertel der Teenager (73 Prozent) mehr Schutz im Web - darunter mehr Datenschutz oder Schutz vor Belästigungen. Zugleich soll die Studie ergeben haben, dass den Jugendlichen das Internet nicht das Wichtigste ist.
Freunde, Familie und gute Noten sollen für sie eine größere Rolle spielen, die meisten verbringen mehr Zeit mit Freunden oder Hausaufgaben als im Web. Soziale Kontrakte, Schule und Ausbildung kommen also nicht zu kurz, die meisten Jugendlichen wissen das Web sinnvoll einzusetzen, teilt der Bitkom mit.
Ermittelt wurde im Rahmen der Studie auch, was die 10- bis 18-Jährigen am meisten im Web treiben: Suche nach Informationen, Multimedia wie Filme und Musik und Kommunikation mit Freunden.
Drei Viertel (76 Prozent) der jungen Nutzer gaben an, dass sie Informationen für Schule oder Ausbildung im Netz suchen und 64 Prozent wollen dadurch nach eigenen Angaben so ihr Wissen verbessert haben, 38 Prozent ihre Leistungen in Schule oder Ausbildung. Entsprechend fordert der Bitkom, dass Schulen das Web stärker nutzen sollen.
Wenig überraschend: auch soziale Netzwerke, Internet- Communities werden intensiv genutzt. Dabei liegt SchülerVZ insgesamt betrachtet vor Facebook. Teenager haben in ihrem jeweils bevorzugten Netzwerk im Durchschnitt 133 Kontakte, davon 34 „gute Freunde“. 75 Prozent machen persönliche Daten nur für Freunde abrufbar, 25 Prozent verzichten allerdings auf diese Datenschutzmaßnahme.
Die Studie ergab auch, dass das Internet keine Domäne der Jungs ist, Mädchen kommunizieren gar intensiver als Jungen. So nutzen 82 Prozent der befragten Mädchen soziale Netzwerke, bei den Jungen sind es nur 64 Prozent.