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News: Ausgeträumt

Papierloses Büro bleibt eine Illusion

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Vom papierlosen Büro wird bereits seit Jahrzehnten geträumt, als es noch gar kein Internet und "Email" für die Masse gab. Inzwischen ist die Voraussetzung für Papierreduzierung zwar generell geschaffen, aber daraus wird wohl auf absehbare Zeit nix. Tatsächlich ist der Papierverbrauch durch zunehmenden EDV-Einsatz generell gestiegen.

Recht gut wird das in diesem kurzen Wikipedia-Beitrag beschrieben Papierloses Büro, der die Sache nachvollziehbar erklärt. Früher was der Vervielfältigen von Dokumenten bei Schreibmaschinen-Einsatz (Durchschläge) aufwändig, durch Fotokopierer und Drucker lassen sich Papier ratzfatz mehrfach rauslassen oder vervielfältigen.

Und dass es bei diesem Trend wohl bleiben wird, bestätigt jetzt eine Studie des Bitkom die belegt, dass die Verkaufszahlen von Druckern für Home-Office und Büro kräftig ansteigen. 2010 stieg der Verkauf von Druckern und Multifunktionsgeräten um 4 Prozent auf 6,3 Millionen Stück an. Für 2011 wird mit einem weiteren Anstieg der Verkaufszahlen um 6,6 Prozent auf 6,7 Millionen Stück gerechnet, der Umsatz soll um 5,2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro wachsen.

Gefragt sind - sowohl im Büro als auch privat Zuhause - vor allem Multifunktionsgeräte, die nicht nur Drucken, sondern auch Scannen und eventuell Faxen können. Die machen inzwischen 70 Prozent der gekauften Geräte aus, nur 30 Prozent sind noch "reine Drucker". Bevorzugt werden bei Multifunktionsgeräte Tintenstrahler, nur 10 Prozent sind "Laser-Modelle".

Beliebt sind zunehmend auch "Hightech-Geräte" mit besonderer Ausstattung. Dazu zählen beispielsweise WLAN-Anschluss und Direktdruck von Aufnahmegeräten (Digitalkameras) und Speicherkarten. Eine (wohl noch eher wenig bekannte) Innovation ist Web-Anbindung. Damit kann ein Druckauftrag direkt per Email ausgelöst werden, oder gescannte Dokumente werden direkt an einen Email-Verteiler weitergeleitet. Dazu braucht es allerdings wohl einen speziellen Internet-Dienst des Druckerherstellers.

Michael Nickles meint: Ich hab mehrere Jahre - von ca 2005 bis 2007 - versucht, ohne Drucker und Fax auszukommen, meinen Büro-Alltag also papierlos zu erledigen. Gescheitert ist die Sache, als ich von der Innenstadt an den Stadtrand umgezogen bin. Vorher hatte ich einen Copy-Shop auf der Straßenseite gegenüber, nach dem Umzug keinen mehr in Reichweite.

Und wenn das Finanzamt oder irgendeine Behörde kommt und einen Stapel kopierte Unterlagen haben will, dann wird es ohne "Drucker/Scanner" lästig. Ich hab mir deshalb dann entnervt für ca 140 Euro einen Samsung Schwarzweiß-Laserdrucker SCX-4200 gekauft, der auch Scanner und Kopiergerät ist, recht kompakt ist und wenig Platz braucht.

Etwa ein Mal pro Jahr haute ich eine neue Tonerkartusche rein und kauf dabei stets die billigste "recycelte" die ich kriegen kann (ca 25 Euro). Was mich bei den Bitkom-Zahlen erstaunt, ist, dass 90 Prozent der verkauften Multifunktionsgeräte Tintenstrahler sind. Inzwischen dürfte doch eigentlich jeder kapieren, dass Tinte im Vergleich zu Toner drecksteuer ist.

Und auch das Ausdrucken von Farbfotos lohnt sich kaum noch - da kommt man mit den zig verfügbaren Ausdruckdiensten günstiger weg, die Fotos ab 9 Cent produzieren.

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Steuerberater peterson „Ansichtssache: Mein Hausarzt hat ein papierloses Büro. Nun ja, Rezepte und...“
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Mein Hausarzt hat ein papierloses Büro.

Auch ich habe ein papierloses Büro, d.h. alle eingehenden Papierbelege werden entweder eingescannt und in die 10-Jahres-Kiste fallen gelassen (Aufbewahrungspflicht nach Abgabenordnung) oder nach einer festgelegten Zeit an den Mandanten zurückgeschickt.

"Papierlos" bedeutet für mich, dass ich keinerlei Papier mehr bei mir aufhebe oder zum Aufheben ausdrucke. Die Papierausdrucke zum Versand an Mandanten und Ämter zähle ich nicht zu meinem Büro, sondern fasse diese als betriebsnotwendigen Ausstoß auf (solange vollkommen digitaler Briefwechsel und Dokumentenaustausch noch nicht als gerichtsfest akzeptiert sind).

Allerdings war der Weg zum papierlosen Büro nicht einfach. Man muss dem Scangut eine höhere Priorität einräumen als dem früheren Papierordner. Damals reichte "Lochen und Abheften", da man davon ausging, das Papier schon irgendwie wieder zu finden. Heute muss man die Dokumente sorgfältig verschlagworten, in OCR-Software und revisionssichere EDV-Archive investieren. Hat man dies umgesetzt, ist es ein völlig neues Arbeiten.

Auf diese Weise habe ich meinen Traum verwirklicht, ortsunabhängig arbeiten zu können. Es hat mich schon lange Zeit gestört, täglich etliche Dutzend Kilometer zur Abeit zu fahren, nur um mich an einen PC zu setzen. Solange man keine Produktionsmaschinen bedienen muss, ist diese Pendelei eine reine Resourcenverschwendung von Lebenszeit, Fahrtkosten und Umwelt.

Mit besten Grüßen

Joseph
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