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News: Zähneklappern bei Verlagen

Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag

Michael Nickles / 30 Antworten / Flachansicht Nickles

Gedruckte Bücher sind typischerweise teuer. Und für den Autor, der sie schreibt, bleibt wenig kleben. Im Fall eines 30 Euro teuren Buches wie dem Nickles Linux Report sind das rund 2,40 Euro pro Buch. Die restlichen rund 27,60 Euro kassieren der Verlag und die Zwischenstationen (Produktion, Druckerei, Buchhändler etcetera) kleben.

Von einem Buch müssen also recht viele Exemplare verkauft werden, damit sich das für einen Autor (bei meist zig Monaten Arbeitsaufwand) lohnt. Gerade im Fachbuchbereich rechnet sich die Sache für Autoren eigentlich längst nicht mehr (so sie sich nicht dazu herab lassen, im "Monatstakt" irgendein Schrottbuch zu basteln und das dann in zig abgewandelten Varianten zu verwursten).

In den USA sorgt jetzt der Schriftsteller Barry Eisler, der mehrere Bestseller-Thriller geschrieben hat, für Aufregung beziehungsweise Zähneklappern bei den US-Verlagen, berichtet unter anderem techdirt.com.

Eisler hat jetzt auf einen 500.000 Dollar schweren Vertrag mit einem Verleger gepfiffen und sich entschlossen, seine Bücher selbst zu publizieren. Und zwar als Ebooks. Ebooks produzieren zwar auch klassische Verlage, aber die wollen für EBooks recht viel Kohle haben beziehungsweise sind nicht bereit, welche für eine "handvoll" oder "halbe handvoll" Dollar zu verkaufen. Je günstiger ein Ebook ist, desto mehr Kunden lassen sich selbsterklärend zum Kauf bewegen.

Und wenn ein Autor Ebooks selbst vermarktet, über einen Ebook-Händler wie Amazon raus lässt, dann beträgt seine Gewinnbeteiligung 70 Prozent des Verkaufspreises, nur 30 Prozent bleiben beim Händler. Ein klassischer Vertrag mit einem "normalen" Verlag, bringt dem Autor nur rund 10-15 Prozent - allerdings nicht vom Verkaufspreis sondern vom Verlagsgewinn! Das alles ist also eine recht billige Mathematik, ein einfaches Rezept: es selbst machen, billig anbieten, mehr verdienen.

Und es gibt inzwischen Beweise, dass das mit Büchern klappt. Kürzliche sorgte die 26jährige US-Autorin Amanda Hocking für Schlagzeilen. Die veröffentlicht ihre Romane und Kurzgeschichten in Amazons Kindle-Store und verkauft inzwischen wohl 100.000 Stück pro Monat. Pro Exemplar verdient sie teils zwar nur 70 Cent, aber für die ersten paar Millionen hat das schon mal gereicht.

Und in diesem Fall kommt wohl noch dazu, dass die Erfolgsautorin es nicht geschafft hatte, einen Verlag zu finden, der ihre Werke veröffentlichen wollte. Und den wird sie jetzt wohl auch kaum noch suchen.

techradar.com schließt seinen Bericht zur Sache mit einer simplen Warnung an Verlage: "Eure Tage sind wohl gezählt".

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Olaf19 Joerg69 „ Fester Beitrag? Nach uns vorliegenden Informationen ist das ein prozentualer...“
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Hallo Joerg, fest ist in der Tat nur der Mitgliedsbeitrag.

Ja, öffentliche Aufführungen von Musik müssen vom Veranstalter angemeldet werden, und dabei spielt es keine Rolle, ob er Mitglied ist oder nicht. Dabei ist noch nicht einmal die Frage, ob ausschließlich GEMA-freie Musik gespielt wird, von Belang - angemeldet werden muss trotzdem.

Schließlich könnte einer der Autoren jederzeit auf die Idee kommen, doch noch GEMA-Mitglied zu werden - und dann wären seine Werke "plötzlich" nicht mehr frei.

SIcherlich lässt sich über Sinn und Zweck all dieser Praktiken streiten, ebenso darüber, ob sich die GEMA für jeden Komponisten lohnt - für alle sicherlich nicht, für viele aber schon. Du kannst als kreativer Musiker unmöglich selber deinen Tantiemen hinterherrennen, wenn deine Musik irgendwo gespielt wird, prinzipiell hat es also schon einen Sinn, wenn das durch eine zentrale Organisation geregelt wird. Dass man mit deren Gebaren nicht immer einverstanden sein muss, ist eine andere Sache.

Deine Idee mit dem Kalkulationsrechner finde ich übrigens ziemlich gut. Meines Wissens nach gibt es so etwas noch nicht. Allerdings ist der Kalkulationsschlüssel der GEMA auch extrem komplex. Das ermöglicht auf der einen Seite eine hohe Einzelfallgerechtigkeit bei der Kalkulation der Tantiemen, macht die Sache allerdings auch reichlich kompliziert.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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