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News: Gemeine Studie

Microsoft erntet Spott wegen Gratis-Sicherheitspaket

Michael Nickles / 47 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer nicht für eine kommerzielle Viren-/Trojaner-Schutzlösung blechen will, der kann beispielsweise zu Microsofts kostenlosem Schutzpaket "Security Essentials" greifen. Oder besser doch nicht? Das laut eigenen Angaben unabhängige IT-Sicherheitsinstitut av.test hat jetzt seine Untersuchungsergebnisse vom ersten Quartal 2011 veröffentlicht.

Dabei wurden 22 Sicherheitsprodukte ausgiebig hinsichtlich Schutzwirkung und Reparaturleistung überprüft - darunter kommerzielle und kostenlose. Die Produkte wurden mit einer Skala von 0.0 (ungenügend) bis 6.0 (sehr gut) bewertet. Das einzige Paket mit Note "sehr gut" und damit der Testsieger ist die BitDefender Internet Security Suite 2011, bei der eine 1-PC-Lizenz 40 Euro pro Jahr kostet.

Microsoft Security Essentials 2.0 brachte es mit Bewertung 2,5 nur auf einen gruseligen vorletzten Platz. Als schlechter wurde nur noch CA Internet Security Suite 2011 bewertet (2.0 Punkte), bei der eine 3-PC-Jahreslizenz um die 30 Euro kostet.

Zu wissen gilt, dass sich die Gesamtbewertung aus diversen Kategorien ergibt und bei einigen hat Microsoft durchaus gut abgeschnitten. Weit verbreitete Schadsoftware erkannte Microsofts Lösung beim Test zu 100 Prozent, Malware die in den letzten 2-3 Monaten entdeckt wurde, immerhin zu 97 Prozent.

Bei Angriffen brandneuer Schädlinge konnten die Security Essentials allerdings nicht überzeugen. Im März 2011 wurden nur 50 Prozent erkannt. Die Details zum Test der Security Essentials gibt es hier als PDF: Microsoft Security Essentials 2.0 Test.

Michael Nickles meint: In den aktuellen News zu dieser Sache ist natürlich eine Überschrift beliebt, die zeigt, wie beschissen Microsoft bei diesem Test abgeschnitten hat. Ich habe drauf verzichtet, weil ich Microsoft hier volle Rückendeckung gebe.

Und zwar deshalb, weil Tests von Sicherheitspaketen eigentlich immer eine Portion Bullshit sind - es ist ein Glücksspiel was dabei rauskommt. Im Oktober 2010 gab es beispielsweise eine Studie des unabhängigen Testunternehmens NSSLabs (siehe Virenscanner: Kommerzielle nur Verarsche?).

Dabei kam raus, dass die kommerziellen Lösungen keineswegs generell besser, als die kostenlosen Microsoft Security Essentials sind. Bei deren Auftritt im Juni 2009 hatte unter anderem Symantec gespottet, dass dieses Gratiszeugs nichts taugen kann.

Die Studien von NSSLabs und av.test lassen sich leider nur begrenzt vergleichen, da größtenteils unterschiedliche Schutzpaket-Anbieter getestet wurden. Das mit der "Sicherheit" scheint inzwischen ein derart großes Geschäft zu sein, dass es fast unüberschaubar viele Anbieter gibt.

Wie ich es mache? Meinen privaten Hauptrechner schütze ich bei Betrieb mit Windows seit zig Jahren mit der kostenlosen Avira AntiVir Personal Edition, die Microsoft Security Essentials hab ich auch drauf.

Auf meinem Notebook (der nur als Surfstation im Wohnzimmer dient) läuft wahlweise Linux oder Windows 7. Unter Windows 7 habe ich keinerlei Schutz-Software installiert. Die Windows 7 Sicherheitseinstellungen habe ich komplett runter gefahren, also deaktiviert. Auch so einen Dreck wie automatische Windows-Updates gibt es bei meinem Notebook nicht.

Warum? Weil ich das Ding nur in der Freizeit, also nicht geschäftlich verwende und weil ich da keinen Bock habe ständig mit einer "Aktualisieren Sie…"- oder "Bestätigen Sie…"-Scheiße genervt zu werden.

Warum ich überhaupt auch Windows 7 und nicht nur Linux auf dem Notebook habe? Weil ich PC-Journalist bin und logischerweise auch mit Windows 7 arbeiten muss. Das ist der einzige Grund.

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@Ma_neva Conqueror
WernerWillsWissen gelöscht_238890 „ Das mein lieber Manfred sei unbestritten. Aber nenne mir mal bitte einen...“
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Ich kenne mich weder mit Linux noch mit windows gut aus, "muß" aber mit beiden arbeiten. Mit Linux habe ich angefangen, weil ich dachte, es sei sicherer. Und da ich, laut diesem Forum paranoid bin (diese Aussage war nicht böse gemeint! Hoffe ich.) :-) und mir in der Bibliothek das Buch "Network Hacking" von Kraft/Weyert aufgefallen ist, kam ich nicht umhin, darin zu blättern.

Verstehen tue ich dieses Buch nicht! Aber so viel dann doch:
- hacken ist erstaunlich einfach, jeder kann alle notwendigen tools dafür umsonst bekommen. Dahin gestellt sei die Frage, ob auch jeder schlau genug ist, diese tools so einzusetzen, dass er dabei nicht erwischt wird.

- hacken von Linux, so mein Eindruck, ist genau so einfach wie windows

Was ist dann bezüglich Sicherheit von Linux der Vorteil gegenüber Windows? Das kann nach meiner Einschätzung nur die geringere Verbreitung sein?

Ich werde auf diesen thread und die vielleicht nun wieder startende Diskussion über die Sicherheitskonzepte nicht weiter antworten - dazu bin ich nicht qualifiziert. Und auch oben erwähntes Buch übersteigt meine Kenntnisse bei weitem und wie gesagt: es ist der Eindruck, den ICH aus diesem Buch gewonnen habe.

Und ich werde weiterhin mit beiden Betriebssystemen unterwegs sein. Allerdings ist eine Konsequenz auch, dass mein Laptop, bis jetzt Linux und windows virtuell, nun wieder mit Windows als Hauptsystem aufgesetzt wird - da spielen aber noch andere Gründe mit (GPS Anwendungen die nur unter win laufen, ...)

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