Myspace war nach seiner Gründung 2003 eine der ersten Webseiten, die den Begriff "soziales Netzwerk" prägte, mit dem zeitgleich auch der Begriff Web 2.0 entstand. Ende 2009 soll Myspace bereits rund 268 Millionen Mitglieder gehabt haben.
Ursprünglich wurde Myspace eigentlich als Kontaktplattform für Musiker und Fans geschaffen, wuchs über diesen Zweck aber rasch hinaus. Mitte 2005 kaufte der US-Medienunternehmer Ruper Murdoch Myspace für 580 Millionen Dollar.
Jetzt hat er es für weniger als ein Zehntel - rund 35 Millionen Dollar verramscht. Bereits vor einigen Wochen wurde bekannt, das Murdoch Myspace loswerden will. Im April hoffte er noch einen Käufer zu finden, der rund 100 Millionen blecht.
Gestern brachte Allthingsdigital die überraschende News, dass Myspace eventuell nur für um die 30 Millionen US-Dollar den Besitzer wechselt - und es sich dabei wahrscheinlich sogar um einen "unbekannten" Käufer handelt.
Jetzt hat unter anderem das Wall Street Journal berichtet, dass es ein eher relativ unbekannter Werbungsvermarkter (Specific Media LLC) ist, der Myspace für 35 Millionen Dollar ergattert hat.
Aktuellen Hinweisen zufolge soll sich auch der 30jährige Popstar und Schauspieler Justin Timberlake am Kauf von Myspace beteiligt haben. Timerberlake soll bereits ein sechsköpfiges Expertenteam um sich versammelt haben, das austüfteln soll, wie sich Myspace aus dem Keller holen lässt.
Michael Nickles meint: Bis gut 2008 war Myspace ja das führende soziale Netzwerk, 2009 wurde es von Facebook überholt und ab 2010 dann quasi zerquetscht. Ob Myspace für "nur" 35 Millionen Dollar ein Schnäppchen war, wird sich zeigen.
Noch ist unbekannt, ob die Käufer bereits einen brauchbaren Plan haben, das Ding wieder hochzukriegen. Unverkennbar ist auf jeden Fall, dass das Platzen der Dotcom 2.0 Blase begonnen hat.
Aktuell dürfte vor allem Facebook-Chef Mark Zuckerberg fluchen. Es wird ja spekuliert, dass Facebook beim für 2011 geplanten Börsengang einen Wert von 100 Milliarden Dollar haben soll. Seit Gestern hat Google mit "Google+" allerdings ein schweres Geschütz gegen Facebook aufgefahren. Wie sich der "100 Milliarden Wert" noch halten lassen soll, wird täglich (stündlich?) fraglicher.