Nintendos Erfolgsrezept bei der technisch eigentlich lausigen Wii-Spielkonsole ist die innovative Bewegungssteuerung. Und das hat Sony und Microsoft unter Druck gesetzt, ihre Konsolen entsprechend nachzurüsten. Jetzt bringt Microsoft die angekündigte Erweiterung Kinect für die Xbox 360, die im Bundle mit einem Spiel rund 150 Euro kostet.
Und das mit "Kinect" hat Microsoft wohl richtig gut hingekriegt, katapultiert sich damit an die Spitze der "Körpersteuerungstechnik" bei Spielkonsolen, wie auch der Spiegel in einem aktuellen Bericht lobt.
Bei der ersten Vorstellung des Kinect-Konzepts (siehe Xbox: In einem Jahr wird ohne Controller gezockt) - damals noch als "Natal" bezeichnet - gab es enorme Skepsis, ob Microsoft die versprochene Leistung auch bringen wird. Das scheint allerdings geglückt - Kinect bietet erstaunliche Technik für wenig Kohle. die sich auch für viele andere Dinge als Spiele nutzen lässt.
Und dabei ist die Kinect-Hardware deutlich günstiger als vergleichbare "professionelle Systeme". Kaum war Kinect in den USA raus, haben sich Hacker dran gemacht das Ding zu knacken, um es auch an PCs nutzbar zu machen. Ein Technik-Freak namens AlexP hat es jetzt wohl geschafft und Kinect zumindest teilweise an einem PC mit Windows 7 nutzbar gemacht.
Als Beweis hat er ein Video auf Youtube veröffentlicht:
Der Motor der Kinect-Erweiterung wird von Windows 7 angesteuert und die Daten der RGB-Kamera und des Infrarotsensors (für Tiefenerkennung) lassen sich auslesen. Offensichtlich befindet sich der Hack noch in einer Experimentierphase, es ist allerdings wahrscheinlich, dass er zur kompletten Nutzbarkeit von Kinect und Windows 7 führen wird.
Michael Nickles meint: Für Nintendos Wii gibt es ja längst einen brauchbaren Emulator für den PC und auch die Wii-Bewegungssensoren/Controller sind "gehackt", lassen sich am PC anschließen.
Auch Sonys neue Bewegungssteuerung "Move" für die Playstation setzt wie Nintendo auf "Steuercontroller" mit denen man rumfuchteln muss. Eine entsprechende Lösung, die auf einer simplen Webcam basiert und mit der sich jedes PC-Spiel auf ähnliche Weise steuern lässt, gibt es bereits seit September 2008 (siehe Bierflasche als Gratis-Joystick).
Das Faszinierende am Kinect-Hack, ist die hardwaremäßige Überlegenheit und Präzision dieser Technik. Und natürlich, dass sie komplett ohne "Controller in der Hand" auskommt. Das wird gewiss spannende "heimgemachte" Anwendungen bringen.