Hallo Forum,
wer hätte nicht gern den ultimativen Blitzstart seines BS und ein rasend schnelles Linux. Puppy-Linux soll all dieses leisten, auch oder gerade auf altersschwachen Rechnern.
Eine live-CD unterstreicht diese Aussage perfekt. CD einlegen und ...zack schon ist Linux betriebsbereit. RAM-Betrieb macht es möglich. Beeindruckend schnell, wirklich.
Nach der Installation sieht es dann jedoch anders aus.
Hier muß auch Puppy von der HDD geladen und das setzt die Geschwindigkeit merklich herab, aber es ist immer noch schnell genug.
Wer der englischen Sprache mächtig ist, der hat bei der Puppy-Installation deutliche Vorteile. Eine deutsche Variante wird von den Australiern standardgemäß nicht angeboten. Um die Sprachumstellung zu erreichen muß ein Script nachinstalliert werden. Den passenden Hinweis findet der verzweifelte User irgendwo in einer man-page, aber leider nicht als Starthinweis.
Auch sollte der User die technischen Daten seines Rechners unbedingt kennen. Auf Fragen, wie IDE oder SATA, CD oder externes LW (gemeint ist ein USB-Stick etc.), Frugal oder Full Installation, muß der User jederzeit gefasst sein.
Frugal ist die richtige Installationsauswahl bei Dualboot-BS. Sie läuft nach überwinden der ersten Hürden zügig durch. Zum Ende folgt dann der rot hinterlegte Hinweis, daß ein Sack voller wichtiger Pakete (GTK1, TCL/TK, QT, xlib, Multimedia, Misc.) fehlen und händisch nachinstalliert werden müssen. Wie der User es allerdings machen soll bleibt im Dunkel, der User wird ratlos zurückgelassen.
Grub wird wunschgemäß in den MBR installiert, erkennt aber die übrigen Partitionen nicht. Auch das bootmenue muß also nachbereitet werden.
Das keyboard setting schlägt fehl, der Rechner läuft in einer Endlosschleife und ist nur mit einem hardware reboot wiederzubeleben. (Hängt mit dem fehlende de-Script zusammen).
Puppy setzt noch auf openoffice. Libreoffice existiert in den repositories nicht. Der Packagemanager ist gewöhnungsbedürftig. Drug and drop läuft auf dem Desktop ebenfalls nicht. Die Bedienung ist unlogisch und stark gewöhnungsbedürftig, so liegt auf dem Desktop beispielsweise ein Ordner „browse“, worin sich im laufenden Betrieb der Browser befindet. Eine neue Art Matroschka-Effekt.
Fazit:
Puppy hat in vielen Bereich nicht überzeugt und ausgepuppt. Mein Lieblingsbefehl war „reboot“ Für erfahrene Linuxfreaks ist es genau das Richtige, für newcomer nicht zu empfehlen. Die hohe Geschwindigkeit bleibt in guter Erinnerung.
MfG.
violetta
Linux 14.979 Themen, 106.322 Beiträge
Menno, wieso meint eigentlich jeder, er müsse seine OS-Version verhement verteidigen?
Naja, es ist schon ein Riesenunterschied, ob jemand sagt: Die Distri XY ist nichts für meine persönlichen Bedürfnisse / meinen Geschmack, oder: die Distri hat die und die Mängel oder gar "taugt nichts".
Worauf Alois hinauswollte war: die ist schon zu gebrauchen, aber eben abhängig von der Anwendungssituation. Man muss sie also so einsetzen, wie sie "gemeint ist".
Ich fand die Diskussion sehr lehrreich, bis dato wusste ich nur wenig über Puppy, außer, dass es wieder so eine Minimal-Distro ist.
CU
Olaf
Naja, es ist schon ein Riesenunterschied, ob jemand sagt: Die Distri XY ist nichts für meine persönlichen Bedürfnisse / meinen Geschmack, oder: die Distri hat die und die Mängel oder gar "taugt nichts".
Worauf Alois hinauswollte war: die ist schon zu gebrauchen, aber eben abhängig von der Anwendungssituation. Man muss sie also so einsetzen, wie sie "gemeint ist".
Ich fand die Diskussion sehr lehrreich, bis dato wusste ich nur wenig über Puppy, außer, dass es wieder so eine Minimal-Distro ist.
CU
Olaf