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News: Einfach freigekauft

Google zahlt 500 Millionen Dollar für illegale Werbung

Michael Nickles / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Viele Jahre lang wurden über Googles Anzeigenmechanismus illegale Medikamente beworben. Kanadische Arzneimittelversender lieferten dadurch unzulässig Medikamente in die USA aus.

Ermittlungen des US-Justizministeriums haben laut Bericht des Wall Street Journal ergeben, dass Google von dieser Sache bereits seit 2003 gewusst, Google Mitbegründer Larry Page die Anzeigen dennoch akzeptiert hat.

Zumindest haben die ermittelnden Staatsanwälte keine Zweifel daran, dass die Anzeigen mit Segen der Unternehmensspitze geschaltet wurden. Zu einem aufregenden Gerichtsverfahren gegen Google beziehungsweise Larry Page direkt, wird es dennoch nicht kommen.

Das Justizministerium und Google haben sich mit einem Vergleich geeinigt. Google blecht 500 Millionen Dollar in die US-Staatskasse und damit ist die Sache unter dem Teppich, das Verfahren eingestellt. Die Details der Ermittlungen werden im Gegenzug auch geheim gehalten.

Michael Nickles meint: So wie ich rausgefunden habe, geht es wohl darum, dass Medikamente in Kanada generell günstiger als in den USA sind und ihr "Import" deshalb verboten ist. Wie viel Kohle da so geflossen ist, ist unbekannt - also wie viel Google für diese illegale Anzeigenschaltungen kassiert hat.

Dass Larry Page offensichtlich von dieser Sache gewusst hat, ist schon schäbig - so arm ist Google nun gewiss nicht, dass jeder Cent um jeden Preis reingeholt werden muss. Schäbig ist auch die Tatsache, dass sich ein reiches Unternehmen in so einem Fall mal so eben mit Kohle freikaufen kann.

Dass bei Google alle Weile mal schwarze Schafe Anzeigen schalten, ist ja kein Geheimnis. Ich denke da beispielsweise an die zahlreichen "Download"-Anzeigen, die auf den Download-Seiten von "Freeware" geschaltet werden.

Die suggerieren sie seien der offizielle Download-Link, führen dann aber sonst wo hin - im Blödfall halt in eine Abofalle. Man kann nur hoffen, dass Google derlei Anzeigen nur aus "Unwissenheit" zulässt und nicht skrupellos bewusst.

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mono Kabelschrat „Hallo momo, die Kosten für Entwickelung, Tests und Zulassung in Deutschland...“
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Hallo Kabelschrat,

Also verkauft der Hersteller die Pillen günstiger an die Großhändler dieser Länder.
Ja, kann man so sagen, weil die (evtl. komplett) entfallenden Kosten für die Zulassung eines Medikamentes am Ende nicht mehr auf das Präparat umgelegt werden müssen. Zudem subventioniert jedes europäische Land sein Gesundheitssystem (Medikamente und ärztliche Leistungen).

Eine andere Variante ist, dass die Medikamente bereits im Ausland anhand des originalen Rezeptes hergestellt werden. Bei der Einfuhr dieser Güter spricht man von einem Paralellimport (Einführung eines im Ausland hergestellten Arzneimittels parallel zum Erstausbieter). Vorausgesetzt, die enthaltenen Wirkstoffe sind zu 100 % identisch, ist auch an dieser Stelle das Zulassungsverfahren für Medikamente vereinfacht und, was in dem Fall auch eine Rolle spielt ist, dass die Herstellungskosten im Ausland, z. B. durch das länderspezifische Lohnneveau, niedriger sind.

Oder sind deren Großhändler Menschenfreunde, die Zusatzgeschäfte machen?
Es ist ein Geschäftsmodell was funktioniert und dass ist das, was für ein Unternehmen zählt. Es muss irgendwie Gewinn erwirtschaften.

cya, mono

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