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News: Wird Bauernhof zum Verhängnis?

Siegfried Kauder kassiert zweiten Raubkopierer-Vorwurf

Michael Nickles / 45 Antworten / Flachansicht Nickles

Vorgestern kam raus, dass Siegfried Kauder der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags nicht nur ein Urheberrechtssünder-Jäger sondern auch selbst ein Urheberrechtsverbrecher ist.

Der "Piratenpartei-Blogger" Alexander Double hatte auf seiner Webseite Piratig.de aufgedeckt, dass Kauder auf seiner Webseite selbst urheberrechtlich geschützte Bilder verwendet.

Double wandte sich unter anderem mit einer Anfrage auf Abgeordnetenwatch.de an Kauder (siehe Siegfried Kauder hat Copyright-Schlinge um den Hals). Aktuell warten dort immer noch 1.300 Menschen auf eine Antwort (diese Zahl bezeichnet nur jene, die um eine Email-Bestätigung gebeten haben, wenn eine Antwort eintrifft).

Zumindest gegenüber der Presse hat Kauder reagiert und sich eine "Ausrede" zusammengeschraubt, die ihm noch mehr spöttische Reaktionen einbrachte (siehe Siegfried Kauder droht und blamiert sich schon wieder).

Im Rahmen seiner Stellungsnahme gestand Kauder, dass die beiden angesprochenen Bilder geklaut waren und teilte mit, dass er inzwischen die "Urheberrechte" an den Bildern erworben hat. Gleichzeitig drohte er allen, die "seine" Bilder für Berichte verwenden zu belangen.

Inzwischen gibt es auch einen Videobeitrag, der das bisher Geschehene zusammenfasst:

Für Kauder schien die Sache damit erledigt zu sein. Das ist sie aber nicht. Sie fängt jetzt erst richtig an. Alexander Double hat jetzt auf Piratig.de zum nächsten Schlag ausgeholt und seine zweite Anfrage an Kauder auch wieder bei Abgeordnetenwatch.de eingestellt.

Diesmal geht es um das Logo von Kauder's Webseite:


Das Logo auf Kauders Startseite www.siegfriedkauder.de wurde laut Piratig.de von www.vogtsbauernhof.org entnommen. Der dort abgebildete Bauernhof wurde ausgeschnitten und in das Logo bei Kauder montiert.

Alexander Double wirft Kauder vor, dass er vom Urheber des Bildes keine Nutzungsrechte erworben haben soll. Das soll auch für die im Logo eingebundene Trachtenträgerin mit dem roten Hut gelten. Dass es diese "Nachspeise" geben wird, war absehbar. Bereits im ersten Bericht über Kauder auf Piratig.de hat dort jemand kommentiert, dass vermutlich auch beim Logo geklaut wurde - das mit dem "Bauernhof" ist also nichts wirklich Neues.

Neu ist auf jeden Fall, dass Kauder in seiner Stellungsnahme anscheinend gelogen hat. Alexander Double hat sich inzwischen wohl mit einem der Rechteinhaber der beiden von Kauder raubkopierten Bilder in Verbindung gesetzt.

Und der Urheber des Fotos der Burg Horneberg hat ihm angeblich mitgeteilt, dass er niemandem eine Nutzungsberechtigung erteilt hat. Zumindest im Fall dieses Bildes, hat Kauder dann also kein Nutzungsrecht, die Aussage in seiner Stellungsnahme, er habe inzwischen die Rechte an den Bildern erworben ist falsch.

Es kommt noch dicker: Kauder's Homepage wurde zwar umgebaut, die raubkopierten Fotos befinden sich aber immer noch auf dem Server. Darunter auch das Bild der Burg Horneberg, an dem er wohl keinerlei Rechte besitzt. Auch die HTML-Seite, auf der die raubkopierten Bilder eingebunden sind, befindet sich weiterhin auf dem Server von Kauder's Webseite:

http://www.siegfriedkauder.de/Kauder2009/3_Wahlkreis/3_index.html

Kauder ist sich anscheinend nicht darüber im Klaren, dass Raubkopien auch dann Raubkopien bleiben, wenn sie zwar nicht mehr direkt zu sehen sind, aber nach wie vor auf dem Server abrufbar sind, nicht gelöscht werden.

Das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht. Inzwischen hat einer auf Piratig.de einen weiteren Fund mitgeteilt. Auch der "Turm" in der Logo-Fotocollage von Kauder's Startseite stammt von www.panoramio.com. Ob Kauder dort die Nutzungsrechte des Urhebers Parvis erworben hat, ist bislang noch unbekannt.

Michael Nickles meint: Was es jetzt braucht ist ganz einfach: Einer der Urheberrechtsinhaber muss gegen Kauder Strafanzeige wegen Urheberrechtsverletzung stellen. Kauder MUSS vor Gericht. Sein Amt sollte er möglichst rasch niederlegen - der Mann ist erledigt.

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Hier wurde viel spekuliert über Korrumpierbarkeiten und Motive in und bei der Politik.

Hauptaspekt mal: Wer geht warum in die Politik?

Da geht es grundsätzlich um den normalen Geltungsdrang und Eitelkeiten.
"Bescheidene" Menschen sind eigentlich nur solche, die sich durchs Leben wurschteln.
Ansonsten bewegen sich alle Menschen in einem Umfeld, wo es ständig um die
permanent sich sortierende Hackordnung geht. Schlimmster Auswuchs davon
ist das Mobbing. Ansonsten wird fast alles vom sog. "Erfolgsstreben" dominiert.

Wer nun in die Politik geht, sucht einen weiteren oder anderen Weg, sich hervor
zu heben. Zunächst landet er "ganz unten" und hat die Chance, sich über lange
Zeit nützlich zu machen und dann über die "Ochsentour" irgendwann auch mal
mit einem Posten belohnt zu werden, oder er hat das Zeug, hervorzustechen,
persönlich und parteikonform als nützlich und förderlich für die Partei und die
anderen Parteimitglieder auch als "Vertreter" aufzutreten. So kann er stufenweise
was "Besseres" werden sowie größeres Ansehen erarbeiten und genießen.

Da spielt dann die jedem Menschen innewohnende Eitelkeit eine Rolle, die ja
auch den subjektiv empfundenen Rang in der Hackordnung spüren lässt. Sie
nährt sich ja auch vom "Erfolg".
Politik hat mit Demokratie nichts am Hute. "Demokratie" ist nur eine große
Scheinveranstaltung, die eigentlich nur ermöglicht, über gewisse Aktivitäten
und Stufen zum "Adel" aufzusteigen, der "über des Volkes Gewimmel" schwebt
und die Macht ausübt.

Rituale haben sich geändert, aber nicht die Prinzipien des "die da oben" und
"die da unten".
Hinzukommen die Veränderungen im wirtschaftlichen Bereich durch die industrielle
Revolution und die technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen in der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg.
(Siehe dazu auch die Ausführungen an dieser Stelle: http://www.berlin-unzensiert.de/index.php/wissenschaft-a-forschung/86-gesellschaft/92-ueberfluessige-biomasse-mensch?tmpl=component&print=1&layout=default&page= )

Die eigentliche Macht liegt aber heute beim Geld. Denn nur das Geld und alles,
was man dafür kaufen kann, begründet das Erleben eigenen Wohlergehens. Die
Macht des Geldes wirkt sich jedoch ganz besonders im Kreditwesen aus, wenn
heute schon mit dem Geld von Morgen etwas erreicht werden soll. Die Banken
haben nahezu die gesamte Wirtschaft bis zum Verbraucherverhalten fest im
Griff.
So erscheint es logisch, dass insbesondere die Finanzwirtschaft und das Großkapital
auch in Form von Unternehmen alles tun, die Politik zu Handlangern für die eigenen
Interessen zu machen oder gar zu entsprechendem Verhalten zwingen.
Mit Erfolg, wie man sieht.
In Dr. Angela Merkel etwas anderes zu sehen als eine Erfüllungsgehilfin für die
Finanzwirtschaft, fällt schwer. Und sie selbst will nichts als nur den Machterhalt.
Den will auch ihre Partei, weshalb sie nicht bremst.

In der Politik geht es, wenn man eine betimmte Position erklommen hat, bald nicht
mehr nur um persönliche, sondern vor allem auch um kollektive Eitelkeiten und
Rangordnungskämpfe unter Städten, Regionen und Ländern, die meistens mit
Steuermitteln ausgefochten werden und oft zu kolossalen und skandalösen
Verschwendungen führen.

Bei Projekten spielt oft nicht die "Wirtschaft" eine Rolle, sondern das Interesse
von bestimmten Unternehmen, die für Realisierungen in Frage kommen. Dieses
Interesse bemüht sich dann mit allen Mitteln um eine "Unterstützung" in der Politik.

Da kommen dann Verführbarkeit und Korrumpierbarkeit ins Spiel. Offiziell "erlaubte"
Lobbyarbeit dehnt sich leicht auf die Gewährung materieller Vorteile aus. Streng
genommen fängt das schon da an, wo sich jemand in einem 5-Sterne-Lokal auf
Kosten des einladenden Lobbyisten für 300 Euro den Bauch vollschlägt (kommt
nicht nur "nicht selten" vor).
Der Standard sind jedoch die "Beraterverträge".
In den meisten Fällen sind sie eine vertraglich über einen erheblichen Zeitraum
ausgeübte Korruption. Denn über Beraterverträge sollen Politiker vor allem an
die Vertretung bestimmter Interessen gebunden werden. Weil sie in der Regel
sehr lukrativ sind, werden Beraterverträge von fast jedem Abgeordneten eher
gesucht als gemieden. Denn die Abgeordnetentätigkeit ist zeitlich auf die sog.
Wahlperiode beschränkt, und es ist grundsätzlich nicht sicher, dass ein
Volksvertreter auch die nächste Wahlperiode als Abgeordneter erlebt. Also
tendiert er dazu, mitzunehmen, was er irgendwie kriegen kann. Das gilt ganz
besonders für solche Leute, die nie "einen richtigen Beruf" ausgeübt haben,
die vom Studium weg bei Gewerkschaften oder in die Politik eingestiegen
sind und etwas anderes als ein "Funktionärsdasein" mit den oft damit auch
verbundenen Privilegien nie angestrebt haben. Das sind die ganz besonders
Schmiegsamen und Gewieften. Viele von diesem Typen sind korrumpiert,
weil sie ständig Einladungen zu fürstlich honorierten "Vorträgen" vor ganz
bestimmten Gremien erhalten und auch annehmen. Im Laufe der Zeit werden
sie dadurch angepasst und verlässlich.

Ich könnte noch Vieles dazu berichten, lasse es aber sein.
Es ist sowieso verschwendet. - Warum? - Seht Euch die "Wahlergebnisse" an...

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