Ich mach gerade eine kleine Retroreise und durchforste Wiki nach Commodore, Atari & Co.
Dabei ist mir das Alter der damaligen Autoren aufgefallen (unser Forengott ist ja auch so einer) wie zB Frank Riemenschneider: http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Riemenschneider
Wie geht denn dass, das die mit 15 Bücher über den C-64 schreiben obwohl der doch gerade erst erschienen ist?
Ein anderer macht die Floppy schneller und schreibt Geschichte weil er durch nen Briefschlitz nen Flur tapeziert... naja, ok, durch nen Hexeditor nen Programm übersetzt.
Also ich hatte auch mit 14 meinen C-64, aber war meilenweit entfernt davon Programme (zumindest solche) oder Bücher zu schreiben.
Haben die was in der Muttermilch gehabt?
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Hi!
Schau mal bei Wiki was damals ein C-64 gekostet hat.
In der Wiki findet man auch den Preissturz. Als der Brotkasten 1983 erschien kostete er knapp 1400DM, aber laut Wikipedia war der Preis schon 1984 auf rund 700DM gefallen. Das war immer noch eine Menge Kohle, aber das war bei einer Konfimation "aufzutreiben".
ich meine mich an etwa 750DM erinnern zu können. Das war damals das dicke Ding nach meiner Konfirmation, da habe ich lange drauf gespart. Dumm war nur, dass man auch was zum Speichern brauchte, also musste am Anfang die Datasette herhalten, die Floppy war einfach zu teuer.
Angeschlossen war der C64 dann an einen alten S/W-Fernseher, der von der Oma gespendet wurde, wenn ich mich nicht irre.
In der Zeit waren wir aber schon irgendwie angefixt, weil wir von Freunden oder selbst das Atari-Telespiel kannten. Der C64 war ja schnell als Spielemaschine bekannt. Mich selbst interessierte aber auch, wie man die Spiele macht. ich hatte damals in der Schule zum ersten Mal von Basic und Programmieren gehört. Da will man das natürlich ausprobieren und dazu waren damals die Homecomputer, der einzige wirklich Weg das zu tun.
Ich hatte schnell erste kleine Erfolgserlebnisse, sogar obwohl die Datasette von Quelle Lieferprobleme hatte und erst ein oder zwei Wochen später kam. Ich hab meine ersten Programme in einem Heft aufgeschrieben.
Zumindest in Deutschland dürften die 14 bis 16 Jährigen die Typischen C64 Nutzer gewesen sein. Die hatten beim Atari-Telespiel Blut geleckt udn wollten zocken. Mit Basic und dem damals aufkommenden Informatikunterricht hatte man gute Argumente sich einen Homecomputer zu wünschen und dafür zu sparen.
Unter diesen Jugendlichen waren dann halt auch die ersten, die richtig programmiert haben udn mit ihren Programmen bekannt wurden. Das da einige Bücher geschrieben haben, wusste ich jetzt zwar nicht, aber verwunderlich ist das eigentlich nicht: es waren halt die 16jährigen, die das Knowhow hatten, da was zu schreiben.
Zusätzlich hatten wir in Deutschland das Glück mit dem 64er Magazin ein wirklich gutes Magazin für alle 64er Freunde zu haben, das sich wissensmässig wirklich breit aufgestellt hat: da waren richtig gute Programmierkurse zu finden, die zum teil deutlich über das hinausgingen, was man heute so findet. Die Vorstellung und Programmierung verschiedenster Sortier- und Mischalgorithmen hab ich z.B. später nirgendwo mehr gesehen. Adventurprogrammierung war ebenso ein Thema wie z.B. auch Algorithmen zum schnellen Zeichnen von Linien. Ich hab mit der 64er richtig programmieren gelernt, finde ich jedenfalls im Nachhinein.
Meiner Meinung nach hat die 64er quasi den eigenen Nachwuchs gefördert. Viele dürften mit der 64er programmieren gelernt haben und dann später in der 64er ein Programm veröffentlicht haben.
Eine Sache, die mir übrigens nie geglückt ist; ich hab es nur mal in die Run!, die GameON und in die Input64 geschafft. Mit den restlichen selbst geschriebenen C64-Programmen hab ich nur meine Freunde genervt. ;-)
Bis dann
Andreas