Ich war heute in der Gegend um Altrip (Waldsee) in so einem Wäldchen spazieren, da fand ich unweit eines Jägerhochstands diesen Kadaver auf dem Boden liegen, mit einer Schnur an einem Baumpfahl festgebunden. Dem Burschen wollte man wohl die Flucht erschweren :P
Aber Spass beiseite, weiss hier zufällig jemand 1. um welches Tier es sich handelt und 2. würde mich noch brennend interessieren, warum die Jäger den dort platziert und angebunden haben.
Das Fell sieht auf den ersten Blick aus wie das eines Wildschweins, könnte aber auch daran liegen, dass es durch Tau oder Hundegeschlabber oder sonstwas nass wurde. Am "Hintern", ist es z.B. ziemlich flauschig und gar nicht borstig. Zumindest gehe ich mal davon aus, dass die Seite, an der die Schnur befestigt wurde, das Hinterteil ist. Der Kadaver hat eine Länge von ca. 70 cm. Sah alles noch ganz frisch aus.
Bisher habe ich, bzgl. des Auslegens des Kadavers, zwei Theorien:
1. Dadurch wurden die Jagdhunde auf die Jagd eingestimmt (Geruch).
2. Die Jagdhunde bekamen am Ende der Jagd den Kadaver als Belohnung.
Nachtrag: Eines der Bilder, ich weiss nicht mehr genau welches, zeigt den Kadaver von der anderen Seite.
http://img233.imageshack.us/img233/333/40707784.jpg
http://img716.imageshack.us/img716/7909/68554562.jpg
http://img515.imageshack.us/img515/4743/39108534.jpg
http://img830.imageshack.us/img830/2721/48490849.jpg
mfg :)
Off Topic 20.355 Themen, 225.958 Beiträge
Das Landwirtschaft den Beständen von Wildtieren allgemein nicht entgegen kommt, ist mir bekannt. Allerdings haben es die Hasen hier die vielen Jahre vergleichsweise gut überstanden und wie gesagt, Fasane gab es hier nicht. Die sind schlicht und ergreifend ausgewildert worden, weil man so schön darauf ballern kann. Es sei denn, Fasane wachsen an Büschen, oder wie sonst lässt es sich erklären, dass innerhalb von 2 Jahren an allen Ecken Fasane aufgetaucht sind, wo die letzten 12 keine waren? Dass Fasane in Deutschland nicht natürlich vorkommen, sondern nur zu Jagdzwecken eingeführt wurden sollte dir ja bekannt sein. Genau, wie die Graugänse hier vom Pächter vor 20 Jahren ausgesetzt wurden. Nun sind sie zu teuer geworden und man versucht schon seit mehreren Jahren sie auszurotten. Dafür braucht man Ersatz und hier kommt der Fasan ins Spiel, oder ist das völlig abwegig?
Der Bauer, dem die Felder hier gehören hat kein Problem mit den Wildtieren, im Gegenteil er ist sogar bereit Rücksicht zu nehmen. Letztes Jahr hat er mit der Ernte aufgehört, als wir ein Rehkitz beobachteten, dass den ganzen Nachmittag nach seiner Mutter schreiend durch sein Feld lief. Gespritzt wird nur sehr wenig, ich weiß das, weil der Bauer unter meinem Balkon durch fährt und ich jede Fahrt zwangsläufig mitbekomme.
Was wird gefüttert? Richtig, das Wild, welches man sich für die nächste Jagd erhalten möchte, das übrige Kroppzeug interessiert keinen. Wilderei auf Greifvögel wird z.B. auch nur von Bauern durchgeführt, die Angst um ihre Schafe haben, klar! Auswildern von nicht einheimischen Arten für die Jagd und hinterher auf die Naturschützer zeigen, weil die keine Ahnung haben, das leuchtet mir ein und hat mein vollstes Verständnis.
Die freundlichen Grünröcke aus der Umgebung stellen noch nicht einmal Schilder auf, wenn sie lustig in der Gegend herum schießen. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und der Bauunternehmer, der das Jagdrecht dort hatte, hat immer Warnschilder aufstellen lassen. Verantwortung gehört eben auch zur Jagd, aber ich weiß, du Jäger, ich nix und Jäger immer guter Mensch.
Die ganzen Beutegreifer wurden nur von Spaziergängern und Bauern ausgerottet, mit der Jagd hatte das nichts zu tun. Die Kollegen, die nach Afrika auf sogen. Gamefarms fahren, wo sie auf halb zahme Tier ballern können, um sich einen Kopf an die Wand zu hängen sind über jeden Zweifel erhaben, genau wie die guten Leute, die jedes Jahr nach Rumänien fahren, um zu dezimieren, was die Vorgänger in D schon ausgemerzt haben.
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps! Es gibt einen großen Unterschied zwischen Forstwirtschaft und der Jagd zum puren Vergnügen. Predige jetzt nicht die Mär vom Retter der Natur, die kommt seltsamerweise ganz gut in Gegenden zurecht, wo keine Menschen leben und eher nicht, wo die Jäger aufkreuzen. Dort kommt meist was durcheinander und ich glaube nicht, dass es an den Tieren liegt, deren Bestand reguliert sich ganz gut von alleine.
Alles Kokolores, natürlich! Ich habe das Evangelium der Jagd anzunehmen, Glauben ist das Zauberwort! So ist das mit Diskussionen, einer sagt was und der andere hat es zu glauben, Fakten sind unerheblich! Äh, wie war das mit dem Bayerischen Wald und den Borkenkäfern? Wie lange schon dürfte der nicht mehr existieren, weil die Naturschützer blöd sind?