Aufgrund eines Sicherheitslochs geistern jetzt Email-Adressen und Benutzerpasswörter des Porno-Portals Youporn durchs Netz. Erwischt hat es Youporn-Nutzer, die dort am Chat teilgenommen haben. Eine exakte Zahl, wie viele es erwischt hat gibt es nicht.
NZZOnline berichtet, dass Unbekannte etwa eine Million Youporn-Nutzerdaten im Internet veröffentlicht haben. So weit bekannt, lagen die Adressen kurzzeitig in einem öffentlichen Verzeichnis rum, es brauchte also keinen besonderen Hack.
Aktuell befindet sich unter anderem auf pastebin.com eine Liste mit 6.433 Email-Adressen/Benutzernamen und Passwörtern. Da viele Leute faul sind und gleiche Zugangsdaten für unterschiedliche Webangebote nutzen, ist davon auszugehen, dass die veröffentlichten Daten noch Zugang zu weiteren "Porno-Portalen" verschaffen.
Inzwischen machen sich diverse "Analysten" den Spaß, das Datenmaterial auszuwerten. Eine Untersuchung seitens Ozdc.net hat beispielsweise ergeben, dass von 6.255 öffentlich gewordenen Email-Adressen, 1.820 von Hotmail stammen, 1.698 von Google, 900 von Yahoo und 369 von Live Mail.
Michael Nickles meint: Rechnet man den Email-Bestand aus dem Microsoft-Lager zusammen (Hotmail und Live Mail), dann ergibt sich die fiese Aussage "Microsoft-Nutzer gucken am meisten Pornos". Die würde gewiss allerdings auch ohne die Youporn-Analyse zutreffen (im Hinblick auf Microsofts gigantischen Marktanteilen bei Betriebsystemen von über 90 Prozent).
Auf jeden Fall hat es Youporn mal wieder in die Schlagzeilen geschafft. Youporn war ja das erste große Videoportal dieser Art, das Youtube-Geschäftsmodell wurde halt mit Pornos geclont.
Motto war auch bei Youporn: Gib den Leuten was zu gucken, scheiß auf Urheberrechtsverletzung und wart ab bis was passiert. Passiert ist auf jeden Fall, dass Youporn eine der bekanntesten und meistgenutzten Seiten im Internet wurde. 2007 wurde der Internetanbieter Arcor vom Frankfurter Landgericht exemplarisch gezwungen, seinen Kunden den Zugang zu Youporn zu sperren (siehe Porno-Weltkrieg ausgebrochen).
Nachdem Arcor die Youporn-Sperre schließlich umgesetzt hatte und sie umgehend "geknackt" wurde, wurde das Urteil bereits im Februar 2008 wieder aufgehoben. Ein ewiges Mysterium war (ist) es, wer hinter Youporn steckt, wer dieses gigantische Portal betreibt, das heute noch zu den meistbesuchten Webseiten der Welt zählt.
Schon vor Jahren wurde spekuliert, dass Youporn "irgendwelchen" Deutschen gehört. 2011 wurde Youporn soweit bekannt von einem Unternehmen namens Manwin übernommen, dessen Geschäftführer wohl Tim Wosnitza ist. Der wurde als Ehemann der 2011 verstorbenen deutschen Pornodarstellerin Sexy Cora bekannt.
Seit Youporn Manwin gehört, hat sich das Porno-Portal gehörig verändert. Inzwischen dominieren dort eher kurze Pornoclips oder Promoclips dazu verlocken sollen, Filme kostenpflichtig bei einem kommerziellen Porno-Portal zu gucken. Beispielsweise bei mydirtyhobby.de oder brazzers.com - die gehören neben weiteren ebenfalls Manwin.
Es scheint also auch durchaus deutsche Unternehmer zu geben, die es um die Ecke im Internet-Porno-Business geschafft haben - aber halt nicht von Deutschland aus. Hierzulande ist der Betrieb einer Pornoseite aufgrund der gesetzlichen Auflagen eigentlich nicht möglich.
Vom Ausland aus, hat es auch Kim Schmitz probiert. Als Alternative zu youporn.com wurde megaporn.com gebastelt. Kurz vor dessen Schließung wurde cum.com ("Abspritzen") auf megaporn.com umgeleitet. Aktuell ist cum.com tot, im Gegensatz zu den anderen dicht gemachten Mega-Seiten, gibt es dort keinen FBI-Hinweis.