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News: Radikale Säuberungsaktion

Iran bereitet Abschaltung des normalen Internet vor

Michael Nickles / 48 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor knapp einem Jahr hat die iranische Regierung angekündigt, das Internet "abzuschaffen", es durch ein landesinternes Netz zu ersetzen. Vordergründig verkauft die Regierung ihr Netz als eine Befreiung vom Schmutz, der im weltweiten Internet zu finden ist.

Die iranische "Internet-Alternative" soll sich strikt an moslemischen Werten orientieren. Der iranische Minister für Informations- und Kommunikationstechnik hat bei der International Business Times verlauten lassen, dass es mit dem Projekt rasant vorwärts geht.

Bereits im Mai soll es mit dem Ende des normalen Internet im Iran losgehen. In Stufe eins sollen zentrale Internetbereiche wie Googles Suchmaschine und Email-Dienste blockiert und durch iranische Pendants ersetzt werden.

Im August soll die Säuberung vollendet werden, der Zugang zu ausländischen Webseiten wird dann komplett abgeschafft. Es soll lediglich eine "weiße Liste" ausländischer Webseiten geben, die weiter erreichbar sind. Die Liste wird selbsterklärend von der Regierung bestimmt.

Viel wird vom weltweiten Internet im Iran wohl nicht übrig bleiben: soziale Netzwerke sind gleichermaßen verhasst wie Pornoseiten.

Michael Nickles meint: Wie das technisch alles genau passiert im Iran, ist unbekannt. Gewiss ist dieses "Iranische Internet" natürlich weiterhin das Internet, aber halt eben in Grund und Boden zensiert. Ich befürchte, dass es auch keine "geheimen Proxy-Tricks" geben wird, mit denen sich die Zensur umgehen lässt.

Auch wird es wohl so sein, dass man außer Landes nicht in das "iranische Internet" reinkommt. Inzwischen gibt es weitere Meldungen zur Sache. Angeblich soll die iranische Regierung die "Internet-Umschaltung" dementieren, sie als westliche Schmutzpropaganda verurteilen.

Es besteht also noch ein Hauch Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm kommt. Oder es kommt noch schlimmer.

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jueki Alpha13 „Das ist aber auch sowas von völlig egal, wenn Israel alle iranischen...“
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Und das ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche und da hat Grass definitiv recht!
Obwohl ich rein intuitiv für Israel Sympathien empfinde, gebe ich doch hier Günther Grass vollkommen recht.
Die Reaktionen der Presse, die vollkommen automatisch erfolgten, dokumentiert ein bekannter Karrikaturist sehr zutreffend:
Klick und Klick
Zur Sache:
Aus dem Staate Israel, in dem sich nach dem Weltkrieg sozusagen Verfolgte aller Länder sammelten, um in Frieden leben zu können, wurde im Laufe der Zeit ein waffenstarrender Staat - und seltsam, alle Welt glaubt zu wissen, das Israel Atomwaffen hat - aber keiner darf darüber reden?
Allerdings meine ich, das die israelischen Politiker und Militärs wohl doch genau einschätzen können, das sie die Existenz ihres kleinen Landes aufs Spiel setzen, wenn sie gegen mutmaßliche Massenvernichtugswaffen im Iran eine Krieg beginnen.
Israel ist nun mal nicht die USA, die mal eben behaupten können, ein angegriffenes Land verfüge über Massenvernichtugswaffen.
Und Israel ist auch nicht so weit entfernt für Vergeltungsraketen, wie die USA.
Verantwortung wird es nicht sein - aber sicher die Angst vor dem unvermeidlichen Gegenschlag, der dieses kleine Lang zerstören könnte.
Nein, ich habe große Hoffnung, das sich sich da Realisten durchsetzen.
Sehr viel mehr habe ich Angst vor dem dicklichen Dummkopf in Nordkorea, der sich als Gott fühlt - und in seiner gottgleichehn Verblendung Folgen nicht einschätzen kann.

Jürgen
- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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