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News: "welkom01"

Dämliches Standardpasswort verursachte Megaloch in Niederlanden

Michael Nickles / 72 Antworten / Flachansicht Nickles

Eine recht dämliche hausgemachte Sicherheitslücke wurde beim niederländischen Internetanbieter KPN entdeckt. Der Benutzername der ADSL-Kunden war laut Bericht von Activepolitic sehr simpel zu erraten, weil er sich einfach aus dem Namen der Kunden, ihrer Postleitzahl und dem Straßennahmen zusammensetzte.

Garniert wurde das dann mit dem standardmäßigen Passwort "welkom01". Dieses Passwort hat KPN natürlich nur als Standardpasswort eingerichtet, die Kunden konnten das online bei ihren Einstellungen nach Belieben ändern.

Allerdings waren wohl geschätzt 140.000 Kunden zu faul dazu es zu ändern. Selbst Laien-Hacker hatten also exzellente Chancen, die Zugangsdaten von KPN-Kunden zu "knacken". Erfreulicherweise ist die Geschichte aber wohl noch mal gut ausgegangen und es ist kein Vorfall eines Missbrauchs bekannt geworden. So sagt es zumindest KPN.

Tatsächlich hätten Hacker problemlos auch die Bankkonten- und Kreditkartennummern der KPN-Kunden abgreifen können. Es bleibt also nur zu hoffen, dass diese Geschichte nicht noch ein schmutziges Nachspiel hat. Peinlich ist gewiss auch, dass KPN das mit dem billigen "welkom01"-Passwort laut Bericht von Telecompaper Jahre lang praktiziert hat.

Auch wurden die Kunden wohl auch nicht mit irgendeinem Mechanismus dazu gezwungen, ein anderes Passwort zu vergeben. Inzwischen gibt es eine Pressemitteilung von KPN. Darin wird mitgeteilt, dass 120.000 der 180.000 Kunden ihr Passwort nicht geändert hatten. Und jetzt nach Bekanntwerden der Sache, gibt es immer noch 20.000, die auf "welkom01" vertrauen.

Inzwischen werden wohl alle betroffenen Kunden dazu "gezwungen" ein eigenes Passwort zu vergeben.

Michael Nickles meint: Nein. Die Kunden waren nicht zu dumm. Die Arschkarte geht an KPN. Jeder ernstzunehmende Anbieter MUSS davon ausgehen, dass Kunden zu faul oder zu "dumm" zum Ändern von Passwörtern sind.

Und man muss die Menschen verstehen. Ich krieg schon immer das Kotzen, wenn irgendwelche Sicherheitsexperten (Trottel) "Tipps" zu "perfekten Passwörtern" geben. Das perfekte Passwort sollte möglicht lang und total verworren sein, Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten.

Perfekt wäre beispielsweise: "K65ö_ß=_rVli#4ü2". Natürlich darf man das perfekte Passwort auf keinen Fall irgendwo aufschreiben - man muss es im Kopf behalten. Und: für jede Webseite sollte man unbedingt ein eigenes dreckskompliziertes Passwort verwenden.

Selbst ein durchschnittlicher Mensch, muss inzwischen zig Passwörter und Codes im Kopf haben. Die Geheimzahl von der Bankkarte und die vom Handy sind da noch "Gimmicks". Und im Web muss man für fast jeden Dreck einen Account einrichten. Ja, es gibt schon lange "universelle" Login-Mechanismen. Aber davon leider zu viele und sie funktionieren auch jeweils nur mit bestimmten Webseiten. Irgendwas läuft da komplett schief.

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Xdata Olaf19 „Bei uns alle 10 Wochen, und wieder verwenden darf man ein...“
Optionen

"..das gleiche Paßwort zu vergeben.."

Erinnert an Windows ab NT4.
Da ist es auch möglich, wenn eine Paßwortänderung gefordert wird,
das gleiche Paßwort wie vorher zu nehmen.
Ist anscheinend auch als "sinnvolle Option" vorgesehen.

Man sollte bei der Paßwort Vergabe und Methode nicht den Kontext aus den Augen verlieren,
soll heißen es kommt immer auch auf die "Umgebung" an wo man welche Art oder Stärke verwendet.

Bei der Länge eines Paßwortes hab ich mich schon gefragt ob
-- ein zu langes
 nicht auch ein Angiffspunkt sein könnte..

Es muß ja irgendwo "verarbeitet" und auf Grund eines Vergleichs für echt und richtig erkannt werden.


Wenn ein Paßwort nach einer definierten Zeitspanne wiederverwendet werden kann, darf,
ist ja irgendwo im System eine Hinterlegung nötg?

Ein Paßwortwechsel, zumindest ein häufiger, hört sich erstmal selbst heikel an.*
Da muß geschaut werden ob und wo es wirklich nötig ist.
Und eine definierte Vorgehensweise vereinbart sein was der User beachten muß
- und was auf keinen Fall erlaubt ist.

* Wegen der hohen Komplexität könnte es zu bequemen Leichfertigkeiten kommen.

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