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News: Zu weit gegangen

Pay-TV - Razzia in Cardsharing-Szene

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Kampf zwischen  Pay-TV-Hackern und dem Pay-TV-Sender Premiere (jetzt Sky) tobte Jahre lang. Er gipfelte 2006/2007 bei billigen Sat-Receivern, die sich leicht durch Firmware-Änderung so modifizieren ließen, dass sie Premiere automatisch entschlüsseln konnten.

Selbst "Schlüsseländerungen" kriegten diese Geräte vollautomatisch mit, man konnte einfach mühelos (illegal!) Schwarzgucken. Ende 2008 hat Premiere es dann geschafft und tatsächlich ein Verschlüsselungssystem gefunden, das nicht mehr geknackt werden konnte.

Zumindest nicht mit den alten Methoden. Alle Gerüchte, dass die Verschlüsselung von Premiere wieder geknackt sei, haben sich bis heute als falsch erwiesen (siehe Premiere angeblich wieder gehackt).

Schwarzgucker gab es aber dennoch wieder. Sie haben sich allerdings einer ganz anderen Methode bedient: Cardsharing (Karte gemeinsam nutzen). Dabei gibt es reguläre Sky-Abonnenten, die einen speziell manipulierten Sat-Receiver mit Sky-Abokarte haben, der den Datenstrom zur Karte permanent ausliest und "Schlüsseländerungen" feststellt. Diese Schlüsselaktualisierungen werden dann live ins Internet "gestreamt", an Empfänger, die dank geeigneter Ausrüstung (ebenfalls manipulierten Sat-Receivern) dann die Schlüssel empfangen und kostenlos mitgucken können.

Mit den alten "Firmware-/Emulator-Hacks" hat das nicht mehr viel gemeinsam, es ist technisch eine recht aufwändige Sache und unbrauchbar für "Massen-Schwarzgucken". Dennoch hat es jetzt auch diese Szene knallhart erwischt, berichtet Heise. Über 120 Polizeibeamte sollen bundesweit an 23 Orten zugeschlagen haben um "Cardsharer" zu schnappen.

Konkret ging es dabei allerdings wohl um kommerzielle Anbieter, die ihre Sky-Karten illegal gegen Bezahlung mit anderen geteilt haben. Einer der Beschuldigten soll bis zu 1.300 zahlende Kunden bedient haben, die Bezahlung soll über anonyme elektronische Bezahlungssyteme wie Ukash erfolgt sein.

Aber am Ende war das alles wohl doch nicht anonym genug.

Michael Nickles meint: Vielleicht eine "gute" illegale Geschäftsidee, aber vom falschen Ort aus. Vielleicht wäre Hongkong oder Neuseeland ein intelligenterer "Tatort" gewesen. Egal. Ich habe mich anlässlich der Sache mal in den "dunklen Ecken des Internet rumgetrieben" und war sehr überrascht.

Überrascht, welchen irren (und genialen) Aufwand Menschen betreiben um einen Pay-TV-Sender wie Sky zu knacken. Anfangs ging dieses Cardsharing anscheinend nur mir sehr teuren speziellen Receivern. Dann wurden aber Methoden ausgeheckt, die auch billigste Receiver Cardsharing-tauglich gemacht haben.

Und das wird über die (Luft anhalten!) vergreiste serielle RS232-Schnittstelle dieser Receiver abgewickelt! Die ist bei denen eigentlich nur für Firmware-Updates gedacht. So ein billiger Receiver wird also per RS232-Verbindung an einen PC gehängt, der während dem Schwarzgucken natürlich laufen und eine Internetverbindung haben muss.

Diese 2er-Kombi reicht aber wohl noch nicht aus! Zusätzlich braucht es anscheinend auch noch einen speziell manipulierten Router damit das Cardsharing klappt. Also an der Stelle bin ich dann ausgestiegen weiterzuforschen. Das wurde mir dann zu bekloppt.

Erstaunlich ist auf jeden Fall welchen absurden Aufwand Leute inzwischen betreiben um einen Pay-TV-Sender "gratis" sehen zu können.  Recht treffend hat es einer bei Heise kommentiert"Prinzipielles Problem des Pay-TV - Die, die das Geld haben, haben keine Zeit. Die, die Zeit haben, haben kein Geld.".

Das trifft den Nagel vermutlich auf den Kopf.

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torsten40 Michael Nickles „Pay-TV - Razzia in Cardsharing-Szene“
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Die Empfangsgeräte wurden umfunktioniert zu Servern, und weiter gings.-Danke Linux- Am PC anschliessen usw .. viel zu umständlich.
Die NDS Verschlüsselung wird, so denke ich mal, immer noch nicht so schnell geknackt. Es sei, die Firmen schalten ihre Supercompter zusammen, und versuchen es dann mal. Auf NDS knacken die schon seit über 10 Jahren, und ist immer noch nicht geschafft worden.

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