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News: Bürokratie bremst

2016 surfen 34 Millionen Deutsche mit LTE

Michael Nickles / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Beim neuen Mobilfunkstandard LTE wird es rasant aufwärts gehen, berichtet der Bitkom. Aktuell soll es in Deutschland knapp 100.000 mobile LTE-Breitbandanschlüsse geben, bis 2016 sollen es 34 Millionen sein.

41 Prozent der Bundesbürger werden dann einen solchen Internetzugang nutzen. So geht es zumindest aus einer aktuellen Studie des "European Information Technology Observatory" (EITO) hervor. In Westeuropa liegt Deutschland bei den schnellen mobilen Zugängen an der Spitze.

Platz 2 wird in vier Jahren vermutlich Großbritannien einnehmen (39 Prozent der Einwohner) und Platz 3 Italien (35 Prozent). Ein Grund für Deutschlands Vorsprung ist gemäß Einschätzung des Bitkom, dass hierzulande bereits 2010 mit der kommerziellen Vermarktung von LTE begonnen wurde, in vergleichbaren westeuropäischen Ländern erst in diesem Jahr.

Gelobt wird in diesem Zug auch die Politik, die den Ausbau von LTE gefördert hat. Die nötigen Frequenzen sind durch die Digitalisierung des terrestrischen Rundfunks frei geworden. In den kommenden Jahren werden die Telekommunikationsunternehmen beachtliche Summen in den Ausbau von LTE investieren, bis 2015 sollen es 8 bis 10 Milliarden Euro sein.

Der Ausbau könnte laut Bitkom schneller vorangehen, wenn die Bundesnetzagentur die Ausbauanträge der Netzbetreiber zügiger bearbeiten würde. Die flächendeckende Verfügbarkeit von LTE werde derzeit deshalb blockiert, weil die Anträge für die LTE-Aufrüstung bestehender Mobilfunkstationen zu lange liegen bleiben.

Michael Nickles meint: Es geht bei LTE nicht nur um schnelleres mobiles Internet für "Handy-Nutzer" sondern auch darum, "arme Schweine" in ländlichen Gegenden, in denen es keine "Kabel-Alternativen" gibt, mit schnellem Internet zu versorgen. Oder sollte man vielleicht besser sagen "zu melken"?

Erstmal zum technischen Teil. Der UMTS-Nachfolger LTE bietet generell theoretisch eine atemberaubende Geschwindigkeit von momentan bis zu 75 MBit/s. Praktisch soll die aktuelle meistgenutzte (verfügbare) Bandbreite laut Bitkom zwischen 5 bis 10 MBit/s liegen.

Wie der Bitkom auf diesen Wert kommt, ist mir schleierhaft. Denn: was bei LTE rauskommt, hängt von der aktuellen Auslastung des nächstgelegenen Sendemasts ab. Je mehr da gleichzeitig schnell per LTE surfen wollen, desto schneller geht die Geschwindigkeit in den Sack.

Ein ganz anderes reales Problem ist der Preis. Generell kriegen "LTE-Nutzer" pro Monat nur ein bestimmtes Datenvolumen mit voller Geschwindigkeit. Bei "billigen" Tarifen sind das nur 500 MByte (oder noch weniger). Und die sind schnell verbraten, die Drosselung setzt ein.

Drosselung heißt dann runter auf 64 KBit/s und das bedeutet im Klartext: Ende mit Internet. Bei dieser Geschwindigkeit ist eine sinnvolle (irgendeine) Nutzung des Internet nicht mehr möglich. Den meisten Menschen, die mobiles Internet nutzen ist das aber nicht klar. Foren sind knallvoll mit Gefluche von Leuten, die schimpfen, weil ihr neuer Surfstick "gestern noch sauschnell" war und "heute" schon nix mehr geht.

Die kapieren halt einfach nicht, was mit den Hinweisen im "Kleingedruckten" gemeint ist und was eine Geschwindigkeitsangabe von 64 KBit/s bedeutet. Würde da stehen  "Nach 500 gefahrenen Kilometern im Monat, fährt Ihr Auto nur noch maximal 1 Km/h", dann würden sie es (vielleicht) kapieren. Kunden die kapieren, sind aber unerwünscht.

Wer Durchblick zu mobilem Internet und diesen LTE-Tarifen braucht - hier ist er: Internet mobil - schnell drin, schnell pleite.

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Hewal Michael Nickles „2016 surfen 34 Millionen Deutsche mit LTE“
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Ich sag es immer wieder: UMTS, LTE & Co sind eine feine Sache für den mobilen Einsatz (Surfstick für Notebook für Untewergs, Handy usw). Aber für einen Hausanschluss ist das aufgrund der angesprochenen Volumenbegrenzung definitiv nicht empfehlenswert.

Die Leute, die gerade noch irgendwo aufgeschnappt haben, dass es eine Volumenbegrenzung gibt, sagen mir oft "5 GB? Das langt mir dicke". Wenn ich diese dann auffordere, mal in die FritzBox zu schauen um den Verbrauch vom letzten Monat nachzuvollziehen, fällt den meisten die Kinnlade runter!

Selbst wenig Nutzer kommen an die 5 GB leicht ran. Dazu braucht es auch nicht viel. Ein bisschen Onlineradio hören, gelegentlich das eine oder andere Video in Mediatheken (oder Youtube) schauen, emails checken und Bilderlastige Seiten ansurfen und schon sind die 5GB gleich erreicht.

Und: Das wird nicht besser. Die Seiten werden aufgrund der immer steigenden Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen Volumenintensiver. Ich trau mich Wetten, dass der Volumenverbrauch bei gleichem Surfverhalten sich in 2 Jahren mindestens um den Faktor 1,5 erhöht.

Grüße
Hewal

Schreibfehler sind specialeffects meiner Tastatur.
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