Amazon bietet Windows 8 jetzt zum Vorbestellen an und hat bei den "Microsoft-Fans" damit einen Schock ausgelöst. Denn: es wird (zumindest auf ersten Blick) richtig teuer! Überschaubar ist zumindest die Auswahl.
Als Vollversionen werden lediglich Windows 8 (die Sparvariante für Puristen und normale Anwender) für 100 Euro und die "große" Pro Version für 140 Euro angeboten.
Und es gibt lediglich die "preiswerten" OEM-Versionen. Dabei ist diese Bezeichnung OEM eigentlich falsch, gemeint sind damit die sogenannten "System Builder" Versionen. Diese System Builder Versionen (die es auch schon von XP gab) wurden exklusiv für PC-Händler geschaffen, damit sie ihren Kunden Komplett-PCs inklusive Windows zu einem passablen Preis anbieten können.
Microsoft sah vor, dass diese System Builder Versionen nur mit einem neuen PC ausgeliefert, nicht einzeln verkauft werden dürfen. Ein Gerichtsbeschluss in Deutschland hat allerdings erzwungen, dass Software nicht an einen PC-Kauf gekoppelt werden darf, auch einzeln erhältlich sein muss.
Zum Vergleich: bei Windows 7 hat die "Home Premium"-Vollversion bei Markteinführung 200 Euro gekostet, die System Builder Version kostete mit 90 Euro weniger als die Hälfte. Noch dramatischer die Ersparnis bei der Windows 8 Pro Version - nur 120 Euro (System Builder) statt 310 Euro (Vollversion).
Da es anscheinend kaum Verrückte gab, die für Vollversionen geblecht haben, bietet Amazon jetzt wohl nur noch die "OEM" (System Builder) Versionen an. Und da langt Microsoft im Vergleich zu Windows 7 kräftiger hin. Die "kleine" 8er kostet 10 Euro, die Pro Version 20 Euro mehr. Die damaligen Preisverhältnisse bei Windows 7 können hier nachgelesen werden: REPORT: Windows 7 - sparen statt blechen.
Bei den 8er OEM-Versionen bleibt eine Kleinlichkeit erhalten, die es schon bei den 7er System Builder Ausgaben gab: man muss sich für die 32- oder 64-Bit Version entscheiden. Das ist ärgerlich, wenn sich bei einer älteren Hardware rausstellt, dass es keine tauglichen 64-Bit-Treiber dafür gibt. Andersrum braucht es bei mehr als 3 GByte natürlich die 64 Bit Version und halbwegs neuere Rechner haben viel mehr Arbeitsspeicher drinnen.
Für Wut bei Windows 8 Interessenten sorgt aktuell, dass die preiswerte Upgrade-Version anscheinend verschwunden ist. Denn: Anfang Juli gab es noch die Meldung, dass Windows 8 Pro Upgrades nur 40 Dollar kosten werden. Bereits eine alte XP-Lizenz soll reichen, um günstig zu Windows 8 aufsteigen zu können.
Der Upgrade-Preis von 40 Dollar auf Windows 8 Pro wurde auch offiziell im Microsoft Blog verkündet. Und gewiss wird Microsoft sich an diese Ansage halten. Wer bei Amazon stöbert, findet das Upgrade auf die Pro Version übrigens bereits:
Amazon listet das Upgrade also schon auf, das Angebot ist aber noch nicht verfügbar. Und auch der deutsche Preis wird noch verschwiegen.
Wie schon gesagt: wenn es das Windows 8 Pro Update für 40 Dollar (und höchstens 40 Euro!) gibt, dann ist das ein sauberer Deal für alle, die noch mit Windows XP und Windows Vista rummachen.
Rätselhaft ist, warum Amazon den Preis für das Upgrade noch nicht nennt. Wird versucht erst mal mit den "Vollversionen" Kasse zu machen oder hat Microsoft den deutschen Preis für das Upgrade einfach noch nicht "ausgewürfelt"?
Komischerweise hat die PC-Welt bereits am 1. August auf Amazon.de das Windows 8 Pro Upgrade dort vorbestellbar vorgefunden - zum recht krummen Preis von 53,90 Euro.