Ja, ich weiß. Dieser Blog-Beitrag wird enorme Abrufzahlen erzeugen, weil er zwei entscheidende Buzz-Worte enthält: "Porno" und "gratis". Der Begriff Porno lässt die Leselust automatisch steigen und gratis sowieso auch immer - egal, um welchen Gratis-Mist es sich dabei handelt.
Die Überschrift war aber nötig - weil ich mich gerade mächtig aufrege. Und zwar über Microsoft beziehungsweise den "Windows Store", Microsofts Online-Software-Shop, der damit eingeführt wird.
Microsoft arbeitet darauf hin, dass Software für Windows (erstmal nur "Metro-Apps") ausnahmslos über Microsofts Shop bezogen (gekauft) werden dürfen. Das fördert einerseits natürlich die Sicherheit, andererseits schafft sich Microsoft damit allerdings ein neues Kassier-Monopol. Denn: Microsoft entscheidet, was in den Shop darf und was nicht.
Und da gibt es strenge Spielregeln. Sex-Zeugs ist (typisch amerikanisch) sowieso grundsätzlich verboten. Für heftige Empörung sorgt jetzt die Tatsache, dass im Microsoft Online-Shop auch Spiele verboten sind, deren Altersempfehlung über "16 Jahre" hinausgeht. Die Apps im Microsoft Shop sollen also jugendfrei und anständig sein.
In den Microsoft Richtlinien steht unter anderem explizit drinnen, dass "Erwachsenen-Inhalte" bei Apps streng verboten sind. Man beachte hier unbedingt den Begriff "Inhalte"! Dabei meint Microsoft explizit nicht nur das was Apps selbst drinnen haben, sondern auch jegliche Inhalte, die sie darstellen. In Punkt 5.4 der Richtlinien heißt es:
Your app must not contain or display content that a reasonable person would consider to be obscene
(Ihre App darf keine Inhalte enthalten oder darstellen, die von normalen Menschen als obszön empfunden werden können.)
Dabei liefert Microsoft selbst die versauteste, "jugendgefährdendste" App und in Windows 8 ist sie gleich vorinstalliert: die Bing App.
(Foto: Bildvorschau gefunden und dargestellt mit Microsoft Bing App)
Aber von ganz vorne…
Dass Microsoft bei seiner Suchmaschine einen exzellenten "Porno-Mechanismus" integriert hat, habe ich ja bereits vor mehreren Jahren erklärt (siehe REPORT: Saubermann Bing - geheimer Porno-Modus enthüllt). Damals war dieser Mechanismus allerdings noch ein bisschen versteckt, man musste wissen, wie er aktiviert wird.
Inzwischen ist das bei Bing einfacher geworden und am genial simpelsten und auch effektivsten funktioniert es bei der Bing App. Dazu wird einfach die vorinstallierte Bing App gestartet (wer zu faul ist sie zu suchen, tippt auf der Metro-Startseite einfach "bing" auf der Tastatur).
Im Suchenfeld wird dann etwas "Versautes" eingetippt. Ich habe mal "slave torture fuck" ("sklave foltern ficken") eingetippt, also was besonders Krasses und dann die "Bilder-Such-Option" gewählt.
Standardmäßig ist die Bing App (wie auch der Bing Suchdienst von Microsoft generell) auf "mittelhart" eingestellt, richtig schlimme Sachen werden (soweit erkennbar) ausgeblendet. Im Fall der Suche nach "slave torture fuck" zeigt die Bing App keine Bilder an. Aber: sie erklärt gleich, was man machen muss um sie zu sehen:
Die Bing App liefert gleich einen Link "ändern Sie die SafeSearch-Einstellungen", wo man bewirken kann, dass die Bilder angezeigt werden. Dieser "Link" blendet rechts ein Optionen-Menü ein, in dem die "Such-Selbstzensur" auf streng, mittel, oder aus gestellt eingestellt werden kann.
Bei Aktivieren von "aus" reagiert die Bing App schlagartig und blendet die vorher versteckten Bilder ein. Natürlich werden die Bilder scharf dargestellt - ich habe das hier nur weich gezeichnet.
Zum Thema "sklave foltern ficken" findet die Bing App 124.000 Ergebnisse. Und die Bildinhalte lassen keine Frage offen, dass es auch tatsächlich um diese "Themen" geht.
Die gefundene "Folterbilder"-Bestand lässt sich beispielsweise per Mausrad rasend schnell durchscrollen. Das macht klar, dass Microsoft diese Bilder nicht live von den jeweiligen Webseiten holt, sondern sie auf eigenen Servern als Miniaturen zwischengespeichert hat - wie es auch bei der "normalen" Bing-Bildersuche der Fall ist.
Noch was zur Bing App. Warum es diese App gibt, kapiere ich nicht. Gegenüber der Bing-Bildersuche im Browser konnte ich keine Vorteile, eher nur Nachteile feststellen. Die Bing Bildersuche im Browser bietet zig Optionen zum Spezifizieren der Suche. Die Bing App Bildersuche bietet (so weit ich das sehe) gar keine Optionen.
Die Bing App gibt es übrigens auch für Iphones. Und Apple mag Apps mit unanständigen Inhalten auch nicht.
Übrigens: Die Bildersuche mit dem schnellen "Durchscrollen" war ja eines der Highlights von Bing. Bei Google musste man mühsam "seitenweise" weiterklicken. Inzwischen hat Google den Mechanismus von Bing nachgemacht und ist sogar noch viel besser wenn es ums Finden von "Erwachseneninhalten" geht.Mit den passenden Tricks findet man beispielsweise gezielt komplette (raubkopierte) Bilderserien von Sex-Webseiten und nicht nur "Kleinkram". Aber das ginge jetzt zu weit.