Zum einen stammt diese Untersuchung von einem Hersteller, der selber sein Produkt verkaufen will und natürlich nun befürchtet, durch das vorinstallierte Defender weniger Gewinne zu machen.
Er wird vermutlich in erster Linie die Schädlinge zum Testen auf die Systeme losgelassen haben, von denen er weiß, dass sein Produkt sie erkennt.
Das andere ist der Umstand, dass heutzutage Drive-by-Infektionen die Emailinfektionen von der Spitze verdrängt haben. Der Grund ist naheliegend - nicht auf jeden Emaildateianhang zu klicken, ist einigermaßen beim User angekommen. Was aber der normale User nicht weiß, ist, dass er Browserplugins aktuell halten muss, um einer Drive-by-Infektion gelassener entgegen zu sehen.
Ja, er weiß sehr oft noch nicht einmal, dass es überhaupt diese Art der Infektion gibt - geschweige, wie er sich davor schützen kann...
Und er weiß natürlich ebenfalls nicht, dass Malware-Programmierer in immer kürzeren Zeitintervallen neue/modifizierte Schädlinge nachladen, die sie auf Seiten wie z.B. Virustotal getestet haben, so dass deren Erkennung nahezu unmöglich geworden ist.
Die Folge:
Man begegnet heute kaum noch einen Virenschutz, dessen Wächterfunktion deaktiviert wurde, damit der Schädling auch auf Dauer "überleben" kann. Malware hat es zunehmend schlicht und ergreifend nicht mehr nötig. Im Gegenteil würden sie nur unnötigerweise auf sich aufmerksam machen, wenn sie dennoch den Virenschutz aushebeln.
Eine Chance hätten die Virenschutzhersteller dann wieder, wenn sie gleichzeitig die Browserplugins auf Aktualität überprüfen und dringende Warnmeldungen herausgeben würden.
Mir unverständlich, dass afaik noch kein einziger Hersteller auf diese Idee gekommen ist.
Gruß
Shrek3