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News: Mit Open Source Software?

Intelligente Waffen sollen Tötungsmassaker verhindern

Michael Nickles / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit dem Massaker in einer Grundschule in Newtown Connecticut tobt in den USA die Diskussion um eine Verschärfung der Waffengesetze. Und dabei prallen Welten aufeinander. Waffenfans wollen an ihrem Recht zur Selbstverteidigung festhalten, die Waffen-Lobby will nicht verarmen.

Kürzlich gab es in den USA den bizarren Vorschlag, man könne Massaker in Schulen und ähnlichen Einrichtungen dadurch verhindern, in dem dort Bewachungspersonal eingesetzt wird - das natürlich bewaffnet ist.

Eine vielleicht noch bizarrere Idee wurde jetzt in einem Bericht bei CNN beschrieben. Bei der geht es darum, Waffen intelligent zu machen, "dumme" Gewehre abzuschaffen, die beim Abdrücken einfach feuern. Intelligente Knarren sollen erkennen, dass sie in Einrichtungen wie Schulen, Kirchen und Krankenhäusern nicht benutzt werden dürfen. Sie sollen auch automatisch erkennen, wenn sie beispielsweise auf ein wehrloses Kind oder eine unbewaffnete Person gerichtet werden.


Können intelligente Waffen Wahnsinnige bremsen?

"Rechen-Hardware" und intelligente Software soll Waffen also selbst in den Händen von Wahnsinnigen sicher machen. Im Bericht wird angemerkt, dass es technische Schutzmethoden längst in Dingen wie Autos und Flugzeugen gibt und nichts dagegen spräche, sie auch bei Waffen einzuführen.

Beschrieben werden im Beitrag auch konkrete Vorschläge, wie sich die ideale Software in diesen Knarren eventuell programmieren lässt. Es ließen sich beispielsweise Situationen programmieren, bei denen die Waffensperre pauschal aufgehoben wird.

Beispielsweise wenn man sich in den eigenen vier Wänden befindet (wo gewiss Verteidigungsbedarf plausibel ist). Bei Waffen von Polizisten könne die Sperre generell aufgehoben werden. Die Ideen reichen so weit, dass Waffen auch selbstständig ihre Position mitteilen. Dann könnte die Polizei automatisch informiert werden, wenn eine heftige Waffe in die Nähe eines öffentlichen Platzes geschafft wird.

Und was passiert, wenn die Software einer Waffe gehackt wird? Dafür hat der Autor des Beitrags eine einfache Lösung. Er empfiehlt auf Open Source Software zu setzen. Dann können sich verantwortungsvolle Waffenbesitzer und Programmierer selbst um die Sicherheit des Schutzsystems kümmern.

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Maybe Michael Nickles „Intelligente Waffen sollen Tötungsmassaker verhindern“
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Moin,

ist ein kompliziertes und komplexes Thema. Afaik haben die Amis das Recht auf Waffen in der Verfassung verankert.

Wie würden wir reagieren, wenn man uns die (theoretischen) Grundrechte entziehen will?

Eine Waffe an sich ist mMn nicht das Risiko, sondern lediglich eine Erhöhung des Risikos. Die Sache fängt im Kopf an und im Umgang der Gesellschaft mit den Individuen. Ein in die Enge getriebenes Tier wehrt sich, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Da nur eine Möglichkeit zu Entfernen, löst nicht das Problem.

Software gesteuerte Waffen für die Masse sind schlichtweg Quatsch und so auch garnicht umzusetzen. Selbst ein simpler ID-Scanner im Handgriff (z.B. per Fingerabdruckscanner) mache die Waffe abhängig von einer Energiequelle und der eingesetzten Software. Das schafft mehr Probleme, als es lösen würde.

Aber aufgrund der Macht der Waffenindustrie wird eher dieser Schritt gegangen, als das sich wesentlich etwas an den Rechten ändern wird. Selbst wenn alle Waffen als illegal deklariert würden, wären einfach zu viele Waffen schon vorhanden, die nicht registriert sind.

Gruß
Maybe

 

"Es gibt nur eine falsche Sicht der Dinge: der Glaube, meine Sicht sei die einzig Richtige!" (Nagarjuna, buddhistischer Philosoph)
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