Suchmaschinen wie Google finden nicht alles, was es im Netz gibt. Rechteeinhaber wie US-Filmstudios haben die Möglichkeit, von Google das Entfernen von URLs aus dem Index zu fordern, so diese illegale Inhalte/Downloads bereitstellen.
Und derlei "freiwillige" Zensur kommt sehr häufig vor.
Google bietet unter anderem online Einsicht in einen sogenannten Transparenzbericht. Der informiert beispielsweise, welche Unternehmen die meisten Löschanträge stellen und wie viele Löschungen durchgeführt wurden.
Dem aktuellen Stand nach, sind seit 2011 über 18 Millionen URL-Löschungen von über 35.000 Domains beantragt worden. Für die Fans von illegalem Zeugs ist Googles Transparenz eher ein Segen als ein Fluch.
Denn zur Offenheit gehört auch die Webseite www.chillingeffects.org. Die wurde laut Wikipedia im Jahr 2001 von Internetaktivisten gegründet. Zum Projekt gehört auch die Electronic Frontier Foundation, die sich für Verbraucherrechte im Internet einsetzt.
Internetdienste können bei Chillingeffects.org melden, welche Webseiten/URL-Verweise sie gelöscht haben. Und das tut auch Google und teilt das auch mit. Am Ende einer Fundseite von Google kriegt man alle Weile mal den Hinweis, dass manche Fundergebnisse aufgrund rechtlicher Bedenken nicht angezeigt werden - und Google verweist für weitergehende Informationen an chillingeffects.org.
Dort finden sich entfernte URLs und welche Art von Inhalt sie haben. Ein Eintrag wie "Adult Video DMCA (Copyright) Complaint to Google" bedeutet beispielsweise, dass irgendein Link zu einem illegalen Porno-Download entfernt wurde - und Chillingeffects.org liefert auch gleich den passenden Link oder gar mehrere.
Auch sind alle entfernten Dinge in einer Datenbank auf Chillingeffects.org archiviert, die mit ausreichendem Knowhow leicht durchstöbert werden kann. So findet man zig Millionen Links und Webseiten, die von Google eigentlich nicht gefunden werden sollen.
US-Filmstudios haben sich jetzt laut Bericht von Torrentfreak bei Google beschwert. Sie fordern, dass die aufgelisteten archivierten Löschungsanträge gelöscht werden.Es existiert also eine durchsuchbare Datenbank, mit der sich leicht Links zu illegalen Inhalten finden lassen und welche Webseiten sie liefern. Das macht die komplette freiwillige Zensur natürlich zu einem Witz. Andererseits wird durch diese "Transparenzliste" (wie es der Name schon sagt) aber gewährleistet, dass jeder sich überzeugen kann, dass Google nicht "willkürlich" löscht.
Auch können Webseiten damit überprüfen, ob vielleicht URLs von ihnen fälschlicherweise gelöscht wurden. Google wird sich die Anträge zur Löschung der Löschanträge also gründlich überlegen müssen. Das wird jetzt sehr lustig