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News: Fünf Flops per Einschätzung

Dr. Bettina Horster nennt die mobilen Verlierer 2013

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Dr. Bettina Horster, Direktorin Mobile im Eco (Verband der deutschen Internetwirtschaft) und Vorstandsvorsitzende der Vivai AG, hat die Flops und Rohrkrepierer der Mobil-Branche 2013 gekürt.

(Foto: Vivai AG)
Dr. Bettina Forster: "Die Mobile-Branche hat noch vor kurzem große Hoffnung in fünf scheinbare Mega-Trends gesetzt, die keiner davon erfüllt."

Und das sind nach Einschätzung der Expertin die Flops:

1. Ausbau der Mobilfunknetze: Schreitet nicht im erhofften Maße voran. Es gibt nach wie vor funkfreie Gebiete, die Qualität mobiler Telefonate ist häufig unzureichend und der LTE-Ausbau kaum spürbar.

2. Bring Your Own Device (BYOD): Damit ist die Idee gemeint, dass Angestellte ihre eigenen Geräte im Berufsleben einbringen. Dieser Megatrend hat sich binnen kürzester Zeit zum Megaflop entwickelt. Grund: zu hoher Sicherheitsrisiken. Offenbar hat es sich als günstiger erwiesen, den Beschäftigten firmeneigene Laptops zu überlassen statt sich dem erhöhten Sicherheitsrisikos fremder Geräte auszusetzen.

3. RFID und seit kurzem NFC: Diese Funktechnologien für neue mobile Anwendungsgebiete haben die hohen Erwartungen bislang nur im Ansatz erfüllt.

4. QR-Codes:  Die galten als der Renner, um eine Brücke zwischen der analogen und digitalen Welt zu schaffen. Inzwischen sieht man die "per Handy scanbaren" Codes fast überall, aber sie werden nur verschwindend gering genutzt, drohen aus der Mode zu kommen.

5. Mobile Payment: Marktstudien zufolge sollte das Bezahlen mit Mobilgeräten eigentlich bereits 2005 den Durchbruch geschafft haben.

Weiter sieht Dr. Bettina Horster herkömmliche Handys als Auslaufmodelle. Namhafte Hersteller seien mit ihrer Idee gescheitert, einfache Handys in großen Stückzahlen in Entwicklungsländer absetzen zu können. Auch dort wollen die Menschen wohl lieber Smartphones haben.

Michael Nickles meint:

Zur Abwechslung also mal keine "Zahlenkost vom Bitkom" sondern vom Eco. Zur Pressemitteilung gilt zu sagen, dass Dr. Bettine Horster auf keinerlei Quellen oder Studien verweist, mit denen sich die besagten Flops belegen lassen.

Es scheint sich also ausnahmslos um Einschätzungen zu handeln. Diskussionsstoff bieten die Einschätzungen aber gewiss. Also: was sind aus Eurer Sicht die Megaflops?
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Borlander Michael Nickles „Dr. Bettina Horster nennt die mobilen Verlierer 2013“
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Also ich würde vor allem gerne mal die Teile der Mobile-Branche sehen die wirklich an alle diese "Mega-Trends" geglaubt haben. Die echten Experten Standen diesen vermeintlichen Trends schon lange sehr skeptisch entgegen.

Zu 1) Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Ausbau von Infrastruktur ist teuer. Das macht man nur wenn sich damit zusätzliche Erlöse erzielen lassen. Dafür müssten die Nutzern aber bereit sein deutlich mehr zu um LTE statt UMTS zu bekommen. Schon das UMTS Netz wurde nur recht langsam ausgebaut ist außerhalb von Ballungsgebieten eher nicht vorhanden. Was auch mit daran liegen kann, dass man für die schnellen Netze meist die Größe der Funkzellen verkleinern muss…

Zu 2) Böse Zungen behaupten doch tatsächlich der BYOD-Trend sei durch Führungsetagen mit Wunsch nach einem iPhone entstanden ;-) Heute bekommt man durchaus auch schon mal vom Arbeitgeber ein iPhone für lau und mit Erlaubnis zu Privatnutzung angeboten. Das ist im Zweifelsfall für beide Seiten attraktiver…

Zu 3) Abgesehen von Funktaschendiebstahl fehlt es da einfach an an sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten die einen Mehrwert schaffen. In den teuren Geräten wird es aber trotzdem Einzug halten…

Zu 4) QR-Codes schaffen einen deutlich größeren Mehrwert als 3) und 5)

Zu 5) In Deutschland wird M-Payment schlicht und einfach durch die sehr guten und vor allem kostenneutralen (die ganzen M-Payment zeichnen sich vor allem auch mit dadurch aus, dass ein Zahlungsanbieter gut daran verdienen will) bestehenden Zahlungssysteme und die vorhandene Bankinfrastruktur gebremst. In Afrika kann man M-Payment dagegen den Durchbruch bescheinigen, siehe z.B. M-Pesa. Da fehlte es aber vorher auch an der nötigen Infrastruktur…

Gruß
Borlander

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