Interview von Domscheit-Berg in Die Welt 10.07.2013
http://www.welt.de/kultur/kino/article117900779/Wir-muessen-Verhalten-und-Infrastruktur-aendern.html
Wikileaks-Mitgründer Daniel Domscheit-Berg darüber, was jeder gegen seine Überwachung tun kann.
Die Welt: Dann reden wir über Kostenlos-Prozesse: Suchanfragen, E-Mail-Postfächer, soziale Netze.
Domscheit-Berg: Dafür gibt es VPN-Anbieter, die eine Art dunklen Tunnel von meinem Computer ins Netz aufbauen, durch den ich anonym kommunizieren kann. Ich hoffe auch, dass wir zu mehr offenen Netzen kommen, was aber bei der sogenannten "Störerhaftung" in Deutschland schwierig ist, die – wegen möglicher Verletzungen geschützten Gutes – verlangt, dass der Ursprung einer Kommunikation verfolgt werden können muss. Das Freifunkprojekt hat in Zusammenarbeit mit einem VPN-Anbieter die Freedom-Fighter-Box ausgerollt. Dafür wurden 200 WLAN-Router mit einen Tunnel nach Schweden, wo es keine Störerhaftung gibt, konfiguriert und an öffentlichen Plätzen verteilt. So ist es nun möglich, an diesen Orten über ein offenes WLAN, das den Tunnel nach Schweden öffnet, anonym ins Netz zu gehen.
Die Welt: Man könnte dieses Modell doch bezirksweise einrichten: Eine Gemeinschaft von 1000 oder 10.000 Internetnutzern in, sagen wir Friedrichshain-Kreuzberg, die all ihre Netzverbindungen über einen lokalen Knoten laufen lassen, wo ihre IP-Nummern anonymisiert weitergeleitet werden. Und schon wüsste Google nicht mehr, wer wonach gesucht hat.
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